Beide im letzten Blogbeitrag beschriebenen ätherischen Öle, die so wunderbar zur Reduzierung von Menstruationskrämpfen beitragen können, zeigten in einer weiteren wissenschaftlichen Arbeit aus Korea vom vergangenem Jahr, dass sie sich auch positiv auf den (erhöhten) Blutdruck auswirken können. Inhalationen mit Lavandula angustifolia (Lavendel fein) und Salvia sclarea (Muskatellersalbei) wurden in einer randomisierten, kontrollierten Doppelblind-Studie an 34 Frauen (Durchschnittsalter: 65,2 Jahre), die an Blasen-Inkontinenz litten, getestet. Diese Art der Untersuchung mit entblößtem Unterleib wird allgemein als stressig und als beschämend empfunden (Urodynamik). Nach Inhalation von Muskatellersalbeiöl wurden sowohl signifikant niedrigere systolische als auch diastolische Blutdruck-Werte gemessen als nach Inhalation von Lavendelöl oder des Kontrollmittels Mandelöl. Lavendelöl erhöhte den Blutdruck leicht.
Es wird vermutet, dass der Inhaltsstoff Linalylacetat verantwortlich für die stark entspannende Wirkung zeichnet (knapp 65% im verwendeten Muskatellersalbeiöl), doch er ist auch zu einem relativ großen Anteil in guten Lavendelölen (im untersuchten Öl knapp 40%) enthalten. Es wird daher vermutet, dass die leicht aquaretische (wasser-abführende) Wirkung des Lavendelöles zu vermehrtem Stress bei genau dieser Blasen-Untersuchung führte, weil die Blase sozusagen gerne loslassen möchte. [Seol GH, Lee YH, Kang P, You JH, Park M, Min SS. Randomized controlled trial for Salvia sclarea or Lavandula angustifolia: differential effects on blood pressure in female patients with urinary incontinence undergoing urodynamic examination. J Altern Complement Med. 2013 Jul;19(7):664-70].
In der englischsprachigen Naturheilkunde gibt man PatientInnen mit Bluthochdruck den gut verträglichen Eiweißbaustein Arginin, da er die natürliche Blutdruckregulation unterstützt und die Ausschüttung des körpereigenen Botenstoffs Stickstoffmonoxid (NO) freisetzen hilft, dadurch werden die Gefäße elastischer und lassen das Blut besser durchfließen. [Dong JY, Qin LQ, Zhang Z, Zhao Y, Wang J, Arigoni F, Zhang W. Effect of oral L-arginine supplementation on blood pressure: A meta-analysis of randomized, double-blind, placebo-controlled trials. Am Heart J, 2011] (siehe dazu einen Bericht über die Arbeit des Arteriosklerose-Forschers Prof. Dr. Robenek). Durch das Essen von Buchweizen und diversen Nussarten/Nussmusen (insbesondere Erdnüsse), kann man seinen Argininspiegel auf natürliche Weise erhöhen. In Europa hat sich die kurmäßige Verabreichung einer guten Weißdorntinktur bewährt. Wir verwenden in der Aromatherapie noch zwei weitere ätherische Öle, um Menschen mit leicht erhöhtem Blutdruck (ärztlich überprüft und niemals lebensgefährlich hoch) zu begleiten:
- Cananga odorata (Ylang Ylang)
- Origanum majorana (Majoran)
- Santalum album (Weißes/Echtes Sandelholz)
Mit welchen ätherischen Ölen habt Ihr Erfolge bei der Senkung des Blutdrucks?
Hallo Eliane,
meine Favoriten Mischung ist Narde, Lavendel und Ylang-Ylang zu gleichen Teilen im Roll on, evtl. noch etwas Mandarine rot dazu. Ich konnte beobachten wie bei einer Kursteilnehmerinnen ein sehr hoher Blutdruck mit dieser Mischung (aufgetragen auf die Herzgegen und den Puls) der Blutdruck innerhalb einer Stunde sich den normalwerten stark näherte.
Liebe Grüße
Sabrina
P.S. Leider gibt es so gut wie keine Nadenöl mehr auf dem Markt 🙁
Ich finde den Beitrag wunderbar. Um noch etwas aus der TCM hinzu zu fügen: Laogong : der Herzschutz ein Punkt in der Mitte des Handtellers, da wo es weich ist… er gehört zum Herzbeutel-Meridian . Dort die etherischen Öle aufgebracht senkt den RR ohne weitere manuelle Manipulation. Ein reines Drücken dieses Punktes hat schon bei Blutdruckpatienten den RR von 180 auf 150 gesenkt…..
Hallo Kerstin!
Bezüglich Laogong hätte ich eine Frage an dich:
Ist es egal welche Handfläche – links oder rechts – gibt es einen Unterschied bei Frauen und Männern??
Liebe Grüße, Marion
hallo eliane,
was für ein interessantes thema hast du da grad passend aufgegriffen. es scheinen ja – ausser den katastrophalen nebenwirkungsbeschreibungen in den beipackzetteln – noch andere möglichkeiten interessant zu sein… vorallem, wenn man/frau noch etwas „spielraum“ hat und nicht schon am limit ist.
sabrinas „dreiklang“ mit narde, ylang ylang und lavendel riecht gut und tut gut…
lieben gruß
christine
Liebe Eliane,
wie witzig dass Du ausgerechnet heute diesen Beitrag postest. Ich habe vorletzte Woche nach einem langen Gespräch mit meinen verschiedenen Ärzten die Blutdrucktabletten abgesetzt und mir eine Mischung aus Ylang-Ylang komplett, Lavendel extra, Neroli, Mandarine rot und Zitronenverbene und eine zweite als Notfallmischung aus Ylang-Ylang kompl., Lavendel, Narde, Rose und einem klitzrkleinen Hauch Patchouli gemacht. Die erste Mischung habe ich als Roll-On in Orangenblütenhydrolat und rolle sie 3 x tgl. über die Herzgegend. Die zweite Mischung in Rosenhydrolat verwende ich notfallmäßig, da ich eigentlich immer eine mehr oder minder stark ausgeprägte Sinustachykardie habe. Das Ergebnis meiner LZ-Blutdruckmessung über 24 h habe ich heute bekommen – sehr zur Verwunderung aller Ärzte war alles im Normbereich – wie wundervoll……
Knuddel
Liebe Eliane,
auch ich schöpfe aus Deinem Beitrag sehr viele gute, umsetzbare Infos. Ein dankeschön dafür. Ich habe bisher mit Pharma-Produkten experimentiert, gegen die ich mich schon vorher in einer Abwehrhaltung befand. So freue ich mich um so mehr über Deinen Beitrag und auch über die Erfahrungen der Vorschreiberinnen. Mir persönlich fehlen hier nur die exakten Dosierungen. Wieviel und wohin von/mit den
äther. Ölen: in den Handteller auf den Herzschutz-Punkt, in Cremes einarbeiten,
inhalieren, verdunsten …?
Lieben Gruß von Alberte
PS: äther. Nardenöl findet man z. B. bei
https://maienfelser-naturkosmetik.de/navi.php?qs=narde
Das kommt wie gerufen! Ich komme mit den Tabletten bei mir nicht weiter, daher würde ich es gerne ausprobieren mit diesen tollen Ölmischungen. Nur – wie viele Tropfen und Öl muss ich für eine Mischung nehmen? Bin gespannt auf die Wirkung!
Danke, Erika
Es ist schon erstaunlich, was die Natur alles hergibt, um die Selbstregulierungskräfte des Körpers zu aktivieren, wenn etwas in Schieflage gekommen ist.
Es mag vielleicht nicht bei allem helfen, besonders wenn es sich um sehr drastisch erhöhte Werte handelt, aber man sollte nichts unversucht lassen, wenn man die Möglichkeiten hat, die natürlichen Stoffe auch begleitend einzusetzen.
Sehr interessanter Artikel.
Hallo!
In welchem Verhältnis bzw. wieviele Tropfen mischt man die Öle
Ist auch ein Trägeröl zB Mandelöl notwendig?
Liebe Grüße
Marion
wenn ätherische öle auf die haut aufgetragen werden, wie bei einer streichung/massage bitte immer in trägeröl wie mandel, olive oder jojoba verdünnen, circa 2-3%, d.h. circa 6 tropfen auf 10 ml fettes öl. ein verdünnungstabelle kann hier auf meiner website kostenlos runtergeladen werden: /aroma-schule/lernmaterialien/