Ich habe eine viel versprechende Studie zur Schlafqualität bei Pflegenden in Schichtarbeit von Ende 2016 auf koreanisch vorliegen. Ich spreche und verstehe zwar zum Glück etliche Sprachen, aber mit meinen Koreanisch-Kenntnissen hapert es doch ziemlich 🙂 doch kann ich nur die englischsprachige Zusammenfassung (Abstract) lesen. Vielleicht können sich Pflegende daraus dennoch eine kleine Inspiration holen.
Es ging in dieser kleinen Arbeit mit 60 gesunden TeilnehmerInnen darum, ob das Einatmen von ätherischen Ölen die Schlafqualität von Krankenpflegenden, die in Schichtarbeit arbeiten, verbessern kann. Die Hälfte der TeilnehmerInnen atmeten 3 Minuten vor dem Schlafengehen einen Duft ein, circa 10 cm von ihrer Nase entfernt. Dann wurden sie gebeten zu Bett zu gehen und einen Aromastone (auch ‚Thermo-Duftstein‘ * mit Duft) circa 30 cm von ihrem Kopf laufen zu lassen.
Das sind aus Keramik oder Porzellan angefertigte Gefäße oder steinartige, kugelige kleine Geräte, die leicht erwärmt werden (durch Strom) und völlig ohne Geräusche arbeiten. Leider werden in der englischen Zusammenfassung nicht die Öle genannt, es handelt sich jedoch vermutlich um Lavendelöl, da es sowohl bei den Suchkriterien aufgelistet ist als auch bei den Quellen genannt wird. Im Text war noch die römische Kamille und die Bitterorange zu finden, danke für’s aufmerksame „Lesen“, liebe Frauke!
Viermal wurde die Qualität des Schlafes der TeilnehmerInnen erfasst: vor der Studie, sowie an den Tagen 1, 2 und 3 während der Studie, gemessen nach anerkannten international bekannten Skalen (Perceived QOS und Verran & Synder-Halpern [VSH]), die Anzahl der Wachwerde-Vorkommnisse wurde mit einem nicht-invasivem Gerät gezählt (Aktigraph).
Vor dem Experiment waren keine signifikanten Unterschiede zwischen der „Duftgruppe“ und der Kontrollgruppe feststellbar, nach dem dritten Tag des Experimentes war eine signifikante Verbesserung der Qualität des Schlafes bei TeilnehmerInnen der „Duftgruppe“ zu verzeichnen (VSH: F=6.39, p =.002). Das Autorenteam schließt daraus, dass das Einatmen von ätherischen Ölen den Schlaf von schichtarbeitenden Menschen im Pflegebereich verbessern kann. [Kim W, Hur MH. Inhalation Effects of Aroma Essential Oil on Quality of Sleep for Shift Nurses after Night Work. J Korean Acad Nurs. 2016 Dec;46(6):769-779]
Thermo-Duftsteine gibt es von folgenden Anbietern für zwischen 22 und 50 Euro, einfach anklicken!
Selten ist auch meiner Erfahrung nach eine Besserung nach nur wenigen Nächten zu bemerken, es ist etwas Geduld über 7 bis 10 Tag mit einem Duftritual nötig. Lavendelöl, das allzu oft in Beruhigungs- , Angst- und Schlafstudien verwendet wird, mag jedoch nicht jede(r)! Die Nase der betreffenden Person muss aus meiner Sicht und Erfahrung unbedingt entscheiden, welcher Dufts ins Land der Träume führen könnte.

Einfach 1-2 Tropfen des ausgewählten Öles (oder je ein Tropfen von 2 ausgewählten Düften mit etwas Honig oder Sahne (notfalls auch Milch) gut vermischen, ins angenehm warme Wasser geben, die Füße 5-10 Minuten darin baden und mindestens 5 Tage lang dieses Ritual vor dem Zubettgehen zelebrieren!
Lavendelöl “aktiviert” zudem bei nicht wenigen Menschen “Dinge, die noch zu erledigen sind”, das braucht man nicht zum Schlafen!!!
Oft hapert es mit dem Schlafen, weil tausend Gedanken im Kopf umherziehen, das innere Geplapper mag nicht aufhören. Ein Ritual, um sozusagen die Aufmerksamkeit in die Füße zu bringen, kann hilfreich sein, also beispielsweise ein 5-minütiges Fußbad (die Schüssel darf anschließend noch das Schlafzimmer beduften) .oder eine Fußeinreibung. Einfach 1-2 Tropfen des ausgewählten Öles (oder je ein Tropfen von 2 ausgewählten Düften mit etwas Honig oder Sahne (notfalls auch Milch) gut vermischen und ins angenehm warme Wasser geben.
Im Buch Aromapraxis für Pflege- und Heilberufe, stellen wir zig Rezepte und auch mögliche andere Öle vor.
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- Bergamotte
- Blutorange
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- “Schwester Ester” kann alles mögliche passen
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Liebe Eliane,
unser Koreanischer Untermieter spricht leider auch nur Englisch, aber im Text habe ich neben Lavandula augustifolia auch Chamomile roman und Citrus aurantium gefunden.
Vielleicht findet sich noch jemand der den ganzen Text übersetzen kann.
Liebe Grüße aus dem sonnigen und schon frühlingshaften Dresden Frauke
oh super, das habe ich nicht gesichtet, obwohl ich alles überflogen hatte!
Hallo Eliane,
ich arbeite als Krankenschwester im 3-Schicht-System in der neurologischen Früh-Reha und habe zunehmend Probleme mit dem Schlafen tagsüber wenn ich Nachtdienst habe. Oft sind das 4 oder 5 Nächte am Stück. Das schlaucht dann ganz schön wenn ich einfach nicht richtig schlafen kann. Ich hab schon versucht, mit Duftkompressen zu arbeiten, mit Ölen von Frau Mauker, die nutzen wir auch für unsere Patienten. In dem Beitrag oben habe ich jetzt gelesen, dass in der Studie mit einer Aromalampe gearbeitet wurde. Das würde ich gerne mal testen. Ist es sinnvoll, diese Lampe dann dauerhaft laufen zu lassen, also auch 4 oder 5 Stunden? Oder ist das nur in der Einschlafphase gedacht?
Viele Grüße
Stephanie
in dieser studie wurden keine aromalampen eingesetzt sondern thermo-aromasteine (wenn ich es richtig verstanden habe 😉
. was aber am ende fast auf das gleiche heraus kommt. dieser ist sehr schön: http://www.feeling.at/shop/keramik-thermostein.html?acc=56 ; ich habe diesen: https://www.aromapflege.com/navi.php?qs=aroma-stone eher nur 1/2 bis 1 stunde vor dem schlafversuch laufen lassen.
Danke für den tollen Artikel, mein arbeitet auch im 3 Schicht System, er hat oft Probleme wenn er zur Frühschicht früh ins Bett muss. Mich würden nun die Öle interessieren, Lavendel mag er leider nicht so, gibt es da gute Alternativen?
Das muss unbedingt seine Nase entscheiden. Lavendelöl „aktiviert“ bei nicht wenigen Menschen „Dinge, die noch zu erledigen sind“, das braucht man nicht zum Schlafen!!!
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