In einer – wie ich finde – sehr schönen chinesischen Arbeit konnte gezeigt werden, dass Senioren, die unter depressiven Verstimmungen leiden, deutlich von Anwendungen mit ätherischen Ölen profitieren können. Schmerzen, Einsamkeit, Trauer und viele andere unschöne Begleiterscheinungen des Altwerden führen nicht nur in China zu diesen Symptomen. Mit einfach gestalteter dufter Unterstützung kann diesem Personenkreis wieder zu einem fröhlicherem, lebenswerterem Alltag verholfen werden.

In dieser prospektiven, randomisierten und kontrollierten Studie wurden 60 Menschen im Alter von über 60 Jahren, die in einem Gemeinschaftshaus leben, in drei Gruppen unterteilt und acht Wochen lang behandelt.

20 Personen erhielten zweimal wöchentlich jeweils 30 Minuten dauernde Aromatherapie-Massagen mit 5 ml Massageöl: 2 Teile Lavendelöl (Lavandula angustifolia, 1 Teil Orangenöl (Citrus sinensis) und 1 Teil Bergamotteöl (Citrus x bergamia) wurden 1%-ig in Mandelöl verdünnt. Weitere 20 Personen inhalierten diese ätherischen Öle, die in 10 ml Wasser verdünnt waren, auch acht Wochen lang und zweimal wöchentlich jeweils 30 Minuten. Die Kontrollgruppe erhielt keinerlei Anwendung.

Nach diesem Anwendungszeitraum wurde festgestellt, dass die depressiven Symptome, die bereits vor dem Start des Experiment erfasst wurden (GDS-SF und PHQ-9 Skala) bei beiden “Duftgruppen” signifikant verbessert waren. Auch in einigen späteren Bestandsaufnahmen (bis zu 10 Wochen nach den Anwendungen) ging es den entsprechenden TeilnehmerInnen besser als den Menschen, die keinerlei Anwendung erhalten hatten.

Nun kommt von Seiten der Wissenschaft gerne mal die Kritik, dass so eine Arbeit wertlos sei, denn sie wurde nicht nach dem Gold-Standard durchgeführt, dem Doppelblind-Verfahren. Doch geruchsfreies Orangenöl (und andere ätherische Öle) gibt es (zum Glück!) nicht! Gerade der wundervolle Duft trägt ja bei den meisten Menschen zu einer Verbesserung des Wohlbefindens bei. Und das ist aus Sicht der Pflege eines der wichtigsten Ziele einer ganzheitlichen und würdevollen Betreuung.

Die Forscher dieser Arbeit ziehen jedenfalls den Schluss, dass Aromatherapie-Massagen und Inhalationen mit ätherischen Ölen einen wichtigen Beitrag zur Linderung von depressiven Symptomen bei älteren Menschen leisten könnten. Eine deutschsprachige Zusammenfassung kann bei der Carstens-Stiftung nachgelesen werden, die Original-Studie kann freilich auch auf englisch erworben werden: Xiong M, Li Y, Tang P, Zhang Y, Cao M, Ni J, Xing M. Effectiveness of Aromatherapy Massage and Inhalation on Symptoms of Depression in Chinese Community-Dwelling Older Adults. J Altern Complement Med. 2018 Jul;24(7):717-724

WICHTIGE INFORMATION {Werbung}: Bei Buchung bis zum 20. NOVEMBER 2018 bleiben unsere Preise beim derzeit angekündigten Betrag. Aufgrund der gestern von der irischen Regierung beschlossenen Mehrwertsteuer-Erhöhung für “Tourismus-Unternehmen” müssen wir die Beiträge für alle unsere Veranstaltungen anpassen (MwSt = VAT war bislang 9 Prozent und wird ab dem kommenden Jahr 13,5 Prozent betragen). Meine Duft-Erlebnis-Wochen werden 2019 zum letzten Mal in dieser Form stattfinden (die Garten-Wochen bleiben bestehen). Ich möchte mich verstärkt um die Gestaltung von Lehr-Materialien und unserem aromaMAMA-Projekt widmen, die neue Ausgabe unseres Magazins ist diese Woche erschienen und kann im Shop von Vivere bestellt werden.

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NOCH PLÄTZE FREI! {Werbung} Demnächst unterrichte ich auf einem meiner wenigen Seminare auf dem Kontinent: In Bern kann noch mitgemacht werden! Bei den “Freundlichen Molekülen” am 19. und 20.10. erforschen wir mit Bausteinen, Buntstiften, Garnen und Kugeln die Unterschiede der wichtigsten Inhaltsstoffe der ätherischen Öle, ihre Wirkungen im Pflegebereich, ihre Haltbarkeit, mögliche Wechselwirkungen oder gar unerwünschte Nebenwirkungen. Ganz spielerisch tauchen wir in diese dufte Welt ein, damit wir im Sinne der oben geschilderten Studie unsere KlientInnen und PatientInnen bestmöglich unterstützen können. Im Hydrolate-Workshop am 23. und 24.10. wird unter der erfahrenen Hand von Sibylle Broggi-Läubli tüchtig destilliert: Schweizer Biokräuter, die in kleinen Mengen liebevoll gepflegt und geerntet wurden. Freilich nimmt jede(r) sein/ihr Hydrolat mit nach Hause. Ich werde die Neuerungen aus der zweiten Auflage meines Hydrolate-Buches, das sind vor allem Studien und einige spannende neue Erkenntnisse, die ich von der Botanica2018-Konferenz mitgebracht habe, vorstellen. Und von vielen, teils fast wundersam anmutenden Erfahrungen aus der Pflege und Therapie mit diesen hilfreichen Pflanzenwässern erzählen.