Robert Tisserand, der Ur-Pionier der englischsprachigen Aromatherapie, erläutert in seinem Blogartikel, dass eine sachgemäße Anwendung von Rosmarinöl (nicht dauerhaft übertrieben angewendet sowie maximal rund 3%ig verdünnt), keine Gefahr für erhöhten Blutdruck (Hypertonie) darstellt.

Die meisten Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen zirkulieren nur wenige Stunden im Blutkreislauf. Bei topischen Anwendungen (auf der Haut) und erst recht beim Einatmen von ätherischen Ölen (Raumspray, Riechstift) gehen nur Anteile der verwenden Öle ins Blut über. Oft verschwindend kleine Anteile, je nach Molekülgröße und Aufbau des jeweiligen Duftmoleküls.

Veraltete Warnungen

Eliane Zimmermann Schule für AromatherapieRobert Tisserand hält solche unbegründeten Warnhinweise, wie beispielsweise “Rosmarinöl darf nicht von BluthochdruckpatientInnen angewendet werden” als auf einen Mythos basierend. Die Warnungen vor der blutdruckerhöhenden Wirkung mancher Öle wurde 1964 vom Arzt Jean Valnet aufgeschrieben. Er bezog sich damals auf Untersuchungen, beispielsweise an Hunden, denen Ysopöl injiziert wurde. Zudem betont Valnet, dass die Warnungen sich auf die INNERE Anwendung mancher Öle beziehe. Selbst ab und zu verwendetes Öl des Rosmarin Ct. Campher kann von dieser Personengruppe angewendet werden, wenn eine Indikation, beispielsweise zur Konzentrationsförderung oder gar bei demenziellen Zuständen, zum morgendlichen Munterwerden, zur Anregung des Kreislaufs, besteht.

Fragwürdige Werte

Man beachte auch, dass die angeblich „normalen“ Werte für den Blutdruck in den letzten Jahrzehnten regelmäßig gesenkt werden (honi soit qui mal y pense!). So sollten wir auch mal kritisch hinterfragen, ob man als 50- oder 60jähriger Mensch (und noch älter) Blutdruck-Werte erreichen muss, die ein 20-30jähriger Mensch hat. Ob es einem wert ist, unterschiedlichste Medikamente einzuschmeißen, die teils erhebliche Kollateralschäden aufbauen können. Einige einfache naturheilkundliche Maßnahmen zur Kontrolle des ab und zu überschäumenden Blutdrucks habe ich in diesem Artikel beschrieben.

Eliane Zimmermann Schule für AromatherapieDagegen gibt es etliche neue Studien, die belegen, wie wunderbar Rosmarinöl die Konzentration und das Funktionieren des Gedächtnisses stimulieren kann. Darum sollen wir den Menschen, die über diese Beschwerden klagen, diesen wunderbar frischen Naturduft wirklich nicht vorenthalten, auch wenn ihr Blutdruck nicht mehr jugendlich-perfekt sein sollte. Zudem kann heute wirklich jede(r) ein preisgünstiges Blutdruckmessgerät anschaffen und kontrollieren, ob Rosmarinöl-Anwendungen den Blutdruck mehr als ganz kurzfristig erhöhen. So dass dieser Mythos selbst entkräftet werden kann.

Unterschiedliche Chemotypen

[Werbung wegen Verlinkung zu erprobten Bio-Produkten] Wir können bei gut sortierten Anbietern drei Chemotypen von Bio-Rosmarinöl erwerben, so dass diese Anwendungen sogar mit unterschiedlich starken Ölen durchgeführt werden können:

  • Rosmarin Ct. Verbenon, aus Sicht des Kreislaufs das am schwächsten anregende Rosmarinöl (zB von Primavera, Wadi)
  • Rosmarin Ct. 1,8-Cineol, ein hochwertiges Rosmarinöl, das anregend wirkt (zB bei FarfallaFeeling, Neumond)
  • Rosmarin Ct. Borneon (korrekt Bornan-2-on oder auch Campher), ein weit verbreitetes, eher preiswertes Rosmarinöl, das sehr anregend wirkt, es wird manchmal “Spanischer Rosmarin” genannt (zB bei Feeling).

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