Ein etwas kurioses Experiment wurde an der Universität Freiburg von der Lehramtsstudentin Franziska Neumann durchgeführt. Sie führte es an zwei Gruppen von gesunden Sechstklässlern zwischen 11 und 12 Jahren durch: 32 (18 Mädchen und 14 Jungen) sowie 22 (12 Mädchen und 10 Jungen). Kurios deswegen, weil Räucherstäbchen (nicht angezündet, sie dufteten trotzdem deutlich) mit Rosenduft verwendet wurden. Der überwiegende Teil aller erhältlichen Räucherstäbchen, mit teuren Düften allemal, werden mit synthetischen Düften hergestellt, von den Füllstoffe nicht zu reden. Inhalierstifte, die inzwischen überall erhältlich sind [Evelyn Deutsch Glas/Metall  Evelyn Deutsch Kunststoff Feeling Glas/Metall, Feeling Kunststoff] gefüllt mit (verdünntem) Bio-Rosenöl wären aus meiner Sicht die gesünderen und hilfreicheren Lernhilfen (freilich viel teurer).

Andererseits: Wenn sogar so eine etwas eigentümliche Anwendung so schöne Erfolge hat, wie gut muss dann erst ein vom Kind passend zum Lernfach ausgesuchter natürlicher Bio-Duft sein! Beispielsweise frisches Zitronenöl (siehe auch Fertigmischung ganz unten). Im Folgenden ist die Pressemeldung der Uni Freiburg zu lesen, ganz unten befindet sich der Link zur kürzlich in der renommierten Zeitschrift Nature veröffentlichten Studie.

Duftstoffe können sehr einfach helfen, neu Gelerntes im Schlaf besser zu speichern, wie Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg zeigen / Experiment mit Schulklassen bestätigt und vereinfacht vielbeachtete Studie

Müheloses Lernen im Schlaf ist der Traum eines jeden Menschen. Dass Gerüche den Lernerfolg erhöhen, wenn sie während des Lernens und später erneut während des Schlafs präsentiert werden, wurde erstmals vor einigen Jahren in aufwändigen Studien im Schlaflabor nachgewiesen. Nun haben Forscher*innen des Universitätsklinikums Freiburg,  des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) und der Fakultät für Biologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg gezeigt, dass dieser Effekt sehr einfach erzielt werden kann. Für die Studie lernten Schüler*innen zweier Schulklassen Englisch-Vokabeln – mit und ohne Duftstäbchen während der Lernphase und in der Nacht. Mit  Duftreiz erinnerten sich die Schüler*innen deutlich besser an die Vokabeln. Die Studie, die eine Lehramtsstudentin im Rahmen ihrer Abschlussarbeit durchführte, erschien am 27. Januar 2020 im Open-Access-Journal Scientific Reports der Nature-Gruppe.

„Wir konnten zeigen, dass der unterstützende Effekt von Duftstoffen im Alltag sehr zuverlässig funktioniert und gezielt genutzt werden kann“, sagt Studienleiter PD Dr. Jürgen Kornmeier, Leiter der Forschungsgruppe Wahrnehmung und Kognition im Freiburger IGPP und Wissenschaftler an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.

Rosenduft beim Lernen und Schlafen

Für die Studie machte die Erstautorin und Lehramtsstudentin Franziska Neumann mit 54 Schüler*innen aus zwei 6. Klassen einer Schule am Bodensee mehrere Experimente. Die jungen Proband*innen wurden gebeten, Duftstäbchen mit Rosenduft während des Lernens von Englischvokabeln zu Hause auf den Schreibtisch und nachts auf den Nachttisch neben das Bett zu legen. In einem weiteren Experiment legten sie die Duftstäbchen zusätzlich während eines Vokabeltests in der Schule neben sich auf den Tisch. Am nächsten Tag folgte ein Englischtest. Verglichen wurden die Ergebnisse mit Testergebnissen, bei denen während einer oder mehrerer Phasen keine Duftstäbchen verwendet wurden.

„Die Schülerinnen und Schüler zeigten einen deutlich größeren Lernerfolg, wenn die Duftstäbchen sowohl während der Lern- als auch der Schlafphase zum Einsatz kamen“, sagt Neumann. Außerdem deuten die Ergebnisse an, dass der zusätzliche Einsatz der Duftstäbchen beim Vokabeltest das Erinnern fördert.

Erkenntnisse sind alltagstauglich

„Besonders beeindruckend war, dass der Duft auch wirkt, wenn er die ganze Nacht vorhanden ist“, sagt Kornmeier. „Das macht die Erkenntnisse alltagstauglich.“ Bisherige Studien waren stets davon ausgegangen, dass der Duft nur während einer besonders sensiblen Schlafphase vorhanden sein darf. Da diese Schlafphase aber nur durch eine aufwändige Messung der Hirnaktivität mittels Elektroenzephalogramm (EEG) im Schlaflabor ermittelt werden kann, war die Erkenntnis bisher nicht alltagstauglich. „Unsere Studie zeigt, dass wir uns das Lernen im Schlaf erleichtern können. Und wer hätte gedacht, dass unsere Nase dabei wesentlich helfen kann“, sagt Kornmeier.

Die gesamte Studie (in englischer Sprache) kann kostenlos herunter geladen werden How odor cues help to optimize learning during sleep in a real life-setting

PD Dr. Jürgen Kornmeier 
Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP)

Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Universitätsklinikum Freiburg

WERBUNG, da Produktempfehlung: Denkbar wäre für einen ähnlichen Erfolg zu Hause die zitrusfrische Bio-Mischung Kids Leichter Lernen für einen Inhalierstift denkbar (5-7 Tropfen auf das Zellstoffröllchen des Stiftes geben), dieser Duft ist auch bereits verdünnt im Kids Leichter Lernen Roll-on enthalten, dieser Mix wird auf die Haut gerollt, beispielsweise auf das Handgelenk und dann immer wieder daran gerochen.

Ich mag folgende Grundmischung, von der 5-7 Tropfen in den Inhalierstift oder auf ein  Papiertaschentuch gegeben wird:

  • 5 ml Bio-Zitronenöl (ein Fläschchen), folgende äÖ zufügen
  • 5 Tropfen Bio-Pfefferminze-Öl
  • 5 Tropfen Cardamomöl
  • 3 Tropfen Petit Grain-Öl oder 3 Tropfen Rosmarinöl Ct. Verbenon

Für Kinder ab 10 Jahren geeignet. Statt Zitronenöl kann auch Limettenöl die Konzentration fördern.

Über eine ähnliche Studie schrieb ich bereits vor einigen Jahren, sie ist hier nachzulesen.

Foto Rosenmädchen: Canva/romanwhite
Foto: Räucherstäbchen Canva/THPStock