In Anbetracht der sich inzwischen rasend schnell entwickelnden Resistenzen von Krankheitskeimen gegenüber zahlreichen Antibiotika, diesen Wundermitteln, die noch keine 100 Jahre lang unendlich viele Leben retten konnten, ist es wichtig und dringend, andere Wege zu gehen. Finde zumindest ich. Einer dieser Wege ist bekannt, also inzwischen gut wissenschaftlich untersucht, doch die Mainstream-Institutionen und die Presse verweigern den (erkrankten) Menschen dieses Wissen.

Sabrina Herber und ich versuchen in regelmäßigen Abständen darüber zu informieren, teils, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen, also mit webSeminaren und in Büchern. Teils jedoch auch kostenfrei, vor allem für Menschen mit Eigeninitiative, so dass im Fall von schweren, lebensbedrohenden Infektionen zumindest im Familien- und Bekanntenkreis, die Chance auf Heilung erheblich steigen kann. Wir fahnden regelmäßig nach Studien und verschenken unsere Erkenntnisse, beispielsweise über neuere Teebaumstudien, siehe weiter unten.

Wir werden wegen unseres Idealismus (gelegentlich) angegriffen, weil wir über die geniale und reproduzierbare Möglichkeit von Laboren berichten, hoch wirksame ätherische Öle zu finden, die bei ständig wiederkehrenden Infektionen (Blasenentzündungen, Fußpilz, Vaginal-Candidosen etc) Abhilfe schaffen können. Wir schmunzeln dann allenfalls, sagt doch so eine “Kritik” etwas über den Wissensstand der besserwisserischen kritisierenden Person aus… 😉 Leider ist dieses Nicht-Wissen, gekoppelt mit einer erschreckenden Arroganz und Nicht-Toleranz gegenüber NaturheilkundlerInnen, auch in Zeitungs- und Zeitschriften-Redaktionen weit verbreitet. Was wirklich sehr schade ist, kann heutzutage doch JEDE(R) auf unzählige Studien bezüglich der antibakteriellen Wirksamkeit von ätherischen Ölen mit einem Mausklick zugreifen.

Teebaumöl ist immer wieder Gegenstand von Untersuchungen bei Infektionen mit resistenten Keimen, siehe weiter unten: Studien von 2023. Das Foto zeigt meinen Baum, der immer im Juli blüht und gerne von Hummeln angeflogen wird

Falls die deutschsprachige Presse über die nachlassende Wirkung von Antibiotika berichtet, werden – wie gesagt – keine erprobten Alternativen aufgezeigt, aber immerhin wird von von einer “stillen Pandemie” gesprochen, so nennen es auch Anna-Lena Huber und ihr Kollege Daniel Krug vom Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) in Saarbrücken, wie in Die Tagesschau Anfang August 2023 berichtet.

Laut einer recht neuen Studie im renommierten medizinischen Fachjournal “The Lancet” starben im Jahr 2019 weltweit rund 1,27 Millionen Menschen durch eine Infektion, die unmittelbar durch einen resistenten Keim hervorgerufen wurde (Quelle Lancet hinter einer Paywall, jedoch gut zusammengefasst hier). Das ist die zweithäufigste Todesursache nach Herzinfarkten und Schlaganfällen. Eine umfassende Übersicht über diese “Pest des 21. Jahrhunderts” ist auch in diesem Review von Ende 2022 nachzulesen.

Bis 2050 möglicherweise jährlich 10 Millionen Tote durch resistente Krankheitskeime

Eine von der Regierung des Vereinigten Königreichs in Auftrag gegebene Untersuchung samt Hochrechnung zum Thema Antibiotikaresistenzen ergab, dass resistente Keime bis 2050 jährlich 10 Millionen Menschenleben fordern könnten. Einer dieser Toten könnte – bereits jetzt – ein lieber Angehöriger sein  – war es in meinem Fall auch. Dazu kam ein gerade mal 60jähriger Nachbar, der zuvor an einem Krankhauskeim verstorben war und circa zur selben Zeit zwei Teenager im nahen Städtchen. Darum bewegt mich dieses Thema regelmäßig.

Das Wissen um möglicherweise rettende ätherische Öle sollte viel mehr bekannt werden und auch weiter gegeben werden. Doch Mittel, die zwar wirksam und gut untersucht sind, jedoch nicht patentierbar, scheinen in der heutigen mehr denn je geld-orientierten Medizin nach wie vor nicht wirklich erwünscht zu sein.

Das Wissen um möglicherweise rettende ätherische Öle sollte viel bekannter werden…

… und auch weiter gegeben werden. Sechs führende Krankheitserreger für Todesfälle durch Infektionen im Zusammenhang mit Resistenzen wurden in der oben genannten Lancet-Studie identifiziert:

  • E. coli
  • K. pneumoniae
  • S. pneumoniae
  • A. baumannii
  • S. aureus
  • P. aeruginosa

Insbesondere gegen Staphylococcus aureus ist “ein Kraut gewachsen”, helfen also diverse ätherische Öle, welche die folgenden Abwehr-Taktiken der Keime empfindlich stören können. Wie können Bakterien sich eigentlich gegen die moderne standardisierte Medizin wehren?

Je größer und dunkler der Hof rund um das mit einem ätherischen Öl beträufelten Plättchen ist, desto mehr abgestorbene Krankheitskeime bewirkte der Naturduft – oder eine Mischung daraus wie in diesem Fall bei Staphylococcus aureus: Thymian Linalool, Lavendel und ein bisschen Thymian Thymol

Das kann uns (und euch/Ihnen) eine der erfahrensten und engagiertesten Fachfrauen für dieses Thema erklären – Apothekerin Dorothea Hamm –, ihr kann bereits jetzt im Duft-Talk 3 zugehört werden, auch für unsere Podcast-Folge 92 konnten wir sie wieder gewinnen. Das Buch, zu dem sie maßgeblich beigetragen hat, können wir wärmstens empfehlen. Ich war bei der Ankündigung des Titels ‘Aromapraxis heute’ ganz gerührt (zum Buch), dass der von mir erfundene (und viel geklaute) Begriff  ‘Aromapraxis’ und auch ‘AromapraktikerIn’ seinen Weg auf das Cover eines Fachbuches eines der renommiertesten medizinischen Fachverlage der Welt gefunden hat!

Zwei Störungs-Mechanismen auf dem Weg zu Resistenzen sind bekannt, also wie ätherische Öle sowohl vielen Bakterien als auch einigen Pilzen das Leben und das Attackieren so richtig schwer machen können. Doch schauen wir uns erst einmal an, wie genau die schlauen Krankheitserreger sich immun machen können:

  1. Bakterien mutieren, wie sie es seit Jahrmillionen machen.
  2. Bakterien tauschen kleine ringförmige DNA-Moleküle mit Resistenzgenen aus (Plasmide).
  3. Pilze und Bakterien benutzen ihr Quorum sensing, das ist der Fachbegriff für ihre Gemeinschaftskommunikation, um dicht gedrängt in Form von Biofilmen die menschlichen Versuche der Sanierung fast unmöglich zu machen (dazu Infos in der 9. Folge unseres Podcasts Mit Weißtanne & Zitrone – Sendestörung bei Bakterien & Co.) Diese Kommunikation kann mit Duftmolekülen stark gestört werden, diesen Prozess können wir auch vorbeugend vor einem Krankenhausaufenthalt nutzen, siehe Rezeptbeispiel weiter unten). Beispiele für ätherische Öle und deren Einzelmoleküle, welche das Quorum sensing stören, sind in diesem Artikel unter meiner ‘Aroma-Schule’ aufgelistet.
  4. Viele Bakterien besitzen Effluxpumpen, die sie nutzen, um sich von Giften jeder Art zu befreien, also aus ihrem Zellsystem heraus zu pumpen. Sie benutzen dafür β-Lactamasen, das sind spezielle  Enzyme, diese hydrolysieren den so genannten β-Lactam-Ring, welcher ein gemeinsamer Bestandteil aller β-Lactam-Antibiotika ist, sie können diese somit inaktivieren. Vor allem Klebsiella, Escherichia coli sowie andere Enterobacterales benutzen diese Resistenz-Mechanismen. Bislang sind mehr als 340 Varianten bekannt. Zu den β-Lactam-Antibiotika gehören die Penicilline, die Cephalosporine, ferner die weniger bekannten Monobaktame und Carbapeneme. Ätherische Öle, die Monoterpenole (wie Linalool, Geraniol, Citronellol, Terpineol, Menthol) enthalten, sind hilfreich, um solche Antibiotika wieder wirksam werden zu lassen, beispielsweise

Die letzteren beiden “Resistenz-Tricks” können also durch ätherische Öle bestens gestört und sogar verhindert werden. Zwei wunderbare Arbeiten von jungen Schülerinnen konnten diese wertvolle Synergie eindrucksvoll belegen: Die damals 17-jährige Schülerin Ute Runkel (heute Ute Stumpf) hatte 2002 diese Synergie systematisch erforscht – zusammen mit Dorle Hamm im Rahmen einer ‘Jugend forscht’-Arbeit. Infos zu Ute Runkels bemerkenswertem Werk gibt es in dieser PDF-Datei. Ihre Arbeit ist hier auf dieser (leider räuberisch tätigen) Plattform zu finden {leider stehlen diese Internet-Piraten weltweit Inhalte, auch viele meiner Arbeiten befinden sich dort und man kann nichts dagegen unternehmen, es sei denn man hat viel Geld, Zeit und Nerven, um irgendwie juristisch dagegen vorzugehen}.

Julia Bassili bestimmte im Rahmen ihrer Maturitätsarbeit (2020) die minimale Hemmstoffkonzen­tration von zwölf ätherischen Ölen an verschiedenen Bakterien und einem Hefepilz anhand drei verschiedener Methoden. Eine stark wachstums­hemmende Wirkung wurde bei Nelkenblütenöl sowie bei Oregano-, Zimtrinden- und Thymianöl gefunden. Lemongrass-, Geranien- und Rosmarinöl zeigten eine mittlere Hemmung, während Salbei-, Lavendel-, Teebaum-, Zitronen- und Pfefferminzenöl nur schwach hemmend wirkten (zur Arbeit, zum Übersichts-Poster).

Bestimmte Öle wirken so kompromittierend auf den schützenden “Mantel” vieler Krankheitskeime, die Zellwand, dass sie abgetötet werden können. Dieser Vorgang wird mit dem “Werkzeug” des Aromatogramms untersucht. Seit den Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts werden Aromatogramme durchgeführt und dokumentiert, so dass inzwischen eine gigantische Datenbank entstanden ist. Zunächst nur in Frankreich, seit den frühen Neunzigern auch in Deutschland – angeregt und größtenteils begleitet durch Apothekerin Dorothea Hamm.

Zum Duft-Talk mit Apothekerin Dorothea Hamm: einfach auf das Bild klicken!

Die sympathische Apothekerin kann auf eine beachtliche Datenbank für den deutschsprachigen Bereich zurückgreifen, sie hat also unendlich viel praktische (Labor)-Erfahrung, sie konnte jedoch auch unzähligen Menschen mit Eigeninitiative bei der Behandlung von “hoffnungslosen” und teils “ewigen” Infektionen weiterhelfen. Die Erstellung von personalisierten Aromatogrammen funktioniert genau so wie die Erstellung individueller Antibiogramme (zum Herausfinden des passenden Antibiotikums). Das Ziel ist, das passende ätherische Öl (oder mehrere) für einen persistierenden Krankheitskeim zu finden. Etliche deutsche Labore führen diese Tests inzwischen durch, auch ein Labor in Österreich und drei in der Schweiz (Adressen in meinem Fachbuch 7. Auflage  S. 647 und 648).

Weil dieses Wissen inzwischen auf soliden Füßen steht, macht es mich/uns umso trauriger, dass es so ultra-selten publik gemacht wird (oder aber ins Lächerliche gezogen wird), denn viele der in Frage kommenden Duftpflanzen sind sogar bestens nachwachsende “Wucher-Kräuter” und aus der Küche bekannt, so dass sogar das Prinzip der Nachhaltigkeit gewahrt werden kann.

Vermutlich führen jedoch genau diese unspektakulären Qualitäten – der Duft, die gute Verfügbarkeit, die Natürlichkeit, die Verträglichkeit (bei korrekter Lagerung und Anwendung) zum Nicht-Ernstgenommenwerden. Die Mehrheit der Menschen wollen sich nicht mit den Molekülen dieser Kräuter beschäftigen und schon mal gar nicht mit den unzähligen Studien (in meinem dicken Fachbuch von Baser und Buchbauer befindet sich eine Tabelle zu den wissenschaftlich untersuchten diversen antibakteriellen Wirkungen von unzähligen ätherischen Ölen: Diese Tabelle startet auf Seite 356 und endet auf Seite 533!!!) High-Tech-Medizin wird offenbar von der Mehrheit der Menschen angestrebt und bevorzugt.

AiDA Aromatherapy

Nelkenpfeffer kurz vor der Heim-Destillation (Pimenta dioica)

Stark antibakteriell wenn nicht sogar deutlich bakterizid, zudem auch antimykotisch bzw fungizid, wirken vor allen Öle, die reich an den Monoterpenphenolen Thymol, Carvacrol und Eugenol sind:

Auch Leptospermum scoparium (Manukaöl) und Melaleuca alternifolia (Teebaumöl) können mit erfolgreichen Aromatogrammen aufwarten. Lavendelöl, alleine eingesetzt nicht besonders keimtötend, kann erfolglose Antibiotikagaben  ‘re-aktivieren’. Einige dieser und auch noch andere ätherische Öle (sowie Thymianhydrolat und auch Thymiantee in Arzneimittelqualität > schöne Fallbeschreibung hier) werden seit vielen Jahren in aufgeschlossenen Kliniken und Pflegeinstitutionen erfolgreich gegen MRSA eingesetzt – manchmal auch auf Anfrage von Ärzten, die mit ihrem Latein am Ende sind. Fast immer kann durch diesen Einsatz die Leidenskarriere der Betroffenen verkürzt und beendet werden.


Die meisten der in diesem Artikel aufgelisteten Öle können Sie übrigens auch in unserem Shop erwerben, Sie unterstützen uns damit in der kostenfreien Verbreitung dieses Wissens sowie in der Aufrechterhaltung unserer technisch und inhaltlich aufwändigen Websites, beispielsweise

Bio-Teebaum von Primavera

Bio-Manuka von Farfalla/EvelynDeutsch

Bio-Gewürznelkenknospen von Primavera

Bio-Thymian Ct. Thymol aus dem kleinen Familienbetrieb Bergila in Südtirol

Bio-Thymian Ct. Linalool von Farfalla

Bio-Zimtrindenhydrolat von Oshadhi (muss verdünnt werden, da noch sehr intensiv wirksam, traumhafter Duft)

Oder ist dir/Ihnen dieser ausführliche Artikel eine (kleine) Spende wert? Seit 2008 kann dieses Aromatherapie-Magazin ohne Paywall gelesen werden. Alle aktuellen und insgesamt gut 850 älteren – jedoch meistens zeitlosen – Artikel über die Aromatherapie und die Aromapflege stehen euch und Ihnen hier kostenlos zur Verfügung. Meine durch Idealismus angetriebenen Recherchen, Übersetzungen, Zusammenfassungen und Einschätzungen verschenke ich, die technischen Kosten zum Betreiben einer datensicheren Website werden jedoch nicht weniger. Eine Spende – auch kleine Beträge wie 3-5 € sind willkommen – kann zur Deckung dieser unsichtbaren Leistungen beitragen, ich freue mich zudem über eine Wertschätzung meiner Arbeit. Hier geht es zum Spendenformular.


Die genannten “scharfen” Öle sollten nicht “einfach” so verwendet werden, schonmal gar nicht täglich “zur Prävention von Infektionen” eingenommen werden, denn sie können nicht nur die “Haut” der Krankheitskeime beträchtlich schädigen, sondern auch unsere Haut, und vor allem unsere Schleimhäute.

Antibiotisch wirksame ätherische Öle werden nicht präventiv eingenommen

Wenn der Darm und die Balance seiner Mitbewohner empfindlich durch solche unsinnigen Anwendungen gestört wird, ist auch das Immunsystem geschädigt, das bedeutet ganz bestimmt NICHT “Vorbeugung vor winterlichen Infektionen”. Dazu gibt es meine Glosse Heiliger Oregano sei mit uns und auch den Artikel Zur Einnahme von Oreganoöl. Denn auch Antibiotika nehmen wir Laien niemals vorbeugend (das machen Ärzte und Ärztinnen bei bestimmten Operationen, aber das ist ein völlig anderes Thema).

Sibylle und ich ernten Oregano: bis zu 66 Tropfen stecken in so einer Schubkarre des antibiotisch wirksamen “Unkrauts” (zum Anschauen des Videos auf das Bild klicken!)

In einem YouTube-Video kann zugeschaut werden, wie Sibylle Broggi-Läubli und ich in meinem Garten massig Oregano ernteten, es wuchert “wie ein Unkraut”, wir zeigen eindrücklich, wie viel Oreganokraut in einem Tropfen Oreganoöl steckt. Würden Sie JEDEN Tag einen großzügigen Büschel Oregano essen? Und das jeden Tag über mehrere Wochen? Darin ist weniger als 1 Tropfen Oreganoöl enthalten! Aber schauen Sie selbst! Ich besitze seit “ewigen Zeiten” ein dreibändiges Werk in französischer Sprache zu diesem Thema, Band drei befasst sich ausschließlich mit Aromatogrammen bei gynäkologischen Infektionen (Belaiche/Girault). Ich bin zwar kein großer Fan von Wikipedia-Definitionen, diese müssen immer sehr differenziert gelesen und oft auch gegengecheckt werden. Doch in diesem Fall passt die Definition vom Antibiogramm und lässt sich gut auf das mehr oder weniger identische  Aromatogramm übertragen:

“Ein Antibiogramm ist das Ergebnis eines Labortests zur Bestimmung der Empfindlichkeit bzw. Resistenz von mikrobiellen Krankheitserregern gegenüber Antibiotika. Bei dem Testverfahren wird geprüft, ob ein Bakterium durch ein Antibiotikum in einer bestimmten Konzentration im Wachstum gehemmt wird, dann ist es empfindlich (sensitiv, manchmal auch als sensibel bezeichnet) gegenüber diesem oder ob keine Wachstumshemmung erfolgt, dann ist es resistent (widerstandsfähig) gegen den Wirkstoff.”

Ich schrieb auch bereits öfters über MRSA, um diese gut 50 Artikel anzusteuern, einfach im SUCHFELD (mit der Lupe) den Begriff ‘MRSA’ eingeben oder im Klappmenü “Nach Themen suchen > Kategorie auswählen” unter MRSA oder ‘Antibiotikum’ nachlesen. ich berichtete beispielsweise über den marokkanischen Forscher Professor Adnane Remmal, der betont, dass beide Substanzen, Antibiotika und ätherische Öle eine hervorragende Synergie bilden, er erklärt dazu, dass Antibiotika wie ein Schlüssel wirken. “Sie machen die Tür vom Schloss auf. Wenn der Schlüssel nach einer Genmutation nicht mehr zum Schloss passt, wirken Antibiotika nicht mehr, der Keim ist resistent gegen das Gift. Ätherische Öle sind dagegen keine Schlüssel, die die Zellen aufmachen, sondern große Hammer, die die Türe kaputt machen.”

Ich erläuterte das Thema der synergistischen Zusammenarbeit von ätherischem Öl und Antibiotikum bzw nicht-antibiotischen Inhaltsstoffen von ätherischen Ölen bereits in diesem Blogbeitrag über die Netzwerkpharmakologie, also ätherische Öle als hoch wirksame Vielstoffgemische.

Bereits 2016 durfte ich in England einen beeindruckenden Vortrag der Professorin für Mikrobiologie Valerie Edwards-Jones (Universität Manchester, GB) hören. Sie ist Spezialistin für resistente Mikroorganismen, ein Thema, das jedes Jahr bedrohlicher wird. Sie erklärt, dass es seit 1987 gab es keine Neuentdeckungen mehr auf dem Feld der Antibiotika gibt, allenfalls nur Modifikationen der bekannten Mittel. Seit ihren eindringlichen Warnungen sind nun wieder sieben Jahre vergangen, und nichts ist passiert in Sachen dieser wirklich ernsten Pandemie, die jedoch nur vereinzelt eine Meldung der Presse wert ist, siehe den Tagesschau-Artikel vom 1. August 2023.

Prof. Valerie Edwards-Jones erinnerte daran, dass der Entdecker des ersten Antibiotikums (Penicillin 1928) Sir Alexander Fleming (1818-1955) kurz nachdem er 1945 dafür den Nobelpreis erhielt warnte: “The time may come when penicillin can be bought by anyone in the shops. Then there is the danger that the ignorant man may easily underdose himself and by exposing his microbes to non-lethal quantities of the drug make them resistant.” (“Es könnte die Zeit kommen, in der Penicillin für jedermann in den Geschäften erhältlich sein wird. Dann besteht die Gefahr, dass der ungebildete Mensch es unterdosiert anwenden wird und somit seine Mikroben nicht-tödlichen Mengen des Medikamentes aussetzt und sie dadurch resistent macht.”)

Valerie Edwards-Jones ging bereits vor 2016 davon aus, dass wenn nicht ganz bald hoch wirksame neue bakterienhemmende Mittel entdeckt werden, sehr viele medizinische Errungenschaften wie Transplantationen und Krebstherapien nicht mehr möglich sein werden, denn diese konnten nur so erfolgreich werden, weil sie unter dem Schutz von Antibiotika stattfanden. Sie berichtet, dass die momentane Situation bereits fatal sei (“dire”) und dass sie deswegen nach neuen Wegen suche, sie sei ein bisschen ein “Hippie” und würde jenseits der abgetretenen Wege denken.

Sie hatte sich bereits ausführlich mit den vielfältigen antimikrobiellen Wirkungen von Teebaumöl beschäftigt, doch kam sie nicht weiter, da die Finanzierung nicht ausgebaut werden konnte, man benötigt circa 1 Million Pfund (Dollar, Euro etc), um ein schlüssiges Experiment bis zur Veröffentlichung durchzuführen. Ähnlich wie manche andere Wissenschaftler erwähnt sie, dass Einzelstoffe aus Teebaumöl toxischer wirken als das gesamte ätherische Öl. Aus ihrer Erfahrung

  • wirken Mischungen besser als Einzelöle.
  • wirken Dämpfe der ätherischen Öle in vielen Fällen genau so gut wie direkt aufgetragene Öle.

Sie führte beispielsweise 2009 eine Studie zur erfolgreichen keim-sanierenden Raumbeduftung mit Lemongrass- und Rosengeranienöl durch [Vapour-phase activities of essential oils against antibiotic sensitive and resistant bacteria including MRSA, diese Arbeit kann hier kostenlos herunter geladen werden]. Sie warnte auch vor den “Albtraum-Bakterien” Carbapenemaseproduzierenden Enterobakterien (CPE), über die noch mehr geschwiegen wird als über MRSA im klinischen Bereich.

Es ist wirklich an der Zeit, dass wir aufwachen, dass wir unsere Immunsysteme nicht mehr mit Dauer-Angst und Dauer-Negativschlagzeilen füttern, sondern mit echten LEBENSmitteln nähren, essiemit täglicher Pflege mit ätherischen Ölen unterstützen, sie mit hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln und positiver Lebenseinstellung – trotz allem – flott halten. Denn auch über eine andere lauernde Sache wird kaum gesprochen: Was passiert, wenn immer noch tiefgefrorene, jedoch noch lebensfähige Bakterien, aus dem derzeit reichlich schmelzendem Permafrost dieser Erde frei gesetzt werden? (dazu die sehr empfehlenswerte Sendung vom SRF Zombieviren und CO₂: Gefahren aus dem tauenden Permafrost, vor allem ab Minute 20, weitestgehend auf Hochdeutsch)

Auch einen Vortrag von der Professorin der Pharmazie an der Universität Witwatersrand in Südafrika Sandy van Vuuren konnte ich anhören, ich schrieb 2016 darüber. Sie ist auf antiinfektiöse Eigenschaften von ätherischen Ölen spezialisiert, vor allem in Kombinationen miteinander. Sie unterscheidet dabei synergistische und additive Effekte, sowie nicht-interaktive und antagonistische Wirkungen. Sie sagt:

  • Der Haupt-Inhaltsstoff (Leitsubstanz) eines ätherischen Öles ist NICHT immer für die Hauptwirkung verantwortlich, das hat ihr Team ausgiebig nachgewiesen.
  • Einige Trägeröle verstärken die therapeutische Wirkung von ätherischen Ölen, besonders bei Infektionen der Haut, beispielsweise Aloe vera-Öl, Calendulaöl (Ringelblume), Johanniskrautöl, Aprikosenkernöl, Jojobaöl (Wachs) und insbesondere Avocadoöl. Die ätherischen Öle von Patchouli (Pogostemon cablin), Melisse (Melissa officinalis) und Ylang Ylang (Cananga odorata) wirkten in diesem dermatologischen Bereich besonders gut.
Patchouli, Pogostemon cablin - Aromatherapie Eliane Zimmermann

Patchouli: Sehr schwerer Duft, nachweislich sehr hilfreich bei schweren Hauterkrankungen

Studien von 2023

Im Jahr 2023 gab es zwei wissenschaftliche Arbeiten zur Anti-MRSA-Wirkung von Teebaumöl. In der australischen Review-Studie stellten die ForscherInnen fest: “Topische Behandlungen mit Teebaumöl zeigen eine ähnliche Wirksamkeit wie Standardbehandlungen zur Dekolonisierung des Körpers von Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus, obwohl die intra-nasale Anwendung von Teebaumöl Reizungen der Schleimhäute verursachen kann”. Kairey L, Agnew T, Bowles EJ, Barkla BJ, Wardle J, Lauche R. Efficacy and safety of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil for human health-A systematic review of randomized controlled trials. Front Pharmacol. 2023 Mar 24;14:1116077 – die komplette Studie – u.a. von der bekannten australischen Duftchemie-Dozentin Esther Joy Bowles – kann hier kostenlos runtergeladen werden {Anmerkung: wenn wirklich hochwertiges und frisches Teebaumöl in schleimhautfreundlicher Verdünnung von 0,5 bis 1 % eingesetzt wird, sollten keine Reizungen der Schleimhäute auftreten}

Eine italienische  Arbeit befasste sich mit der Synergie aus dem Antibiotikum Oxacillin mit entweder Teebaumöl oder Eukalyptusöl (E. globulus). Die drei Autorinnen schließen: “Alle ätherischen Öle zeigten eine Verringerung der bakteriellen Belastung, eine Veränderung von deren Membranpermeabilität, die zu einer Kompromittierung ihrer Funktion führt, die zur Freisetzung von Nukleinsäuren und Proteinenführt. Die Behandlung mit der Kombination aus ätherischem Öl und Oxacillin sowie beiden kombinierten ätherischen Ölen führte in den meisten der durchgeführten Tests zu einem synergistischen Effekt. Die Öle-Kombination  zeigte eine hohe Aktivität bei der Veränderung der Membran der pathogenen Keime und erhöhte die Permeabilität bei allen behandelten MRSA-Stämmen auf etwa 80 %. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination von ätherischen Ölen und Antibiotika eine wirksame therapeutische Unterstützung gegen MRSA-Bakterien darstellt und eine Verringerung der für den therapeutischen Einsatz erforderlichen Antibiotikakonzentration ermöglicht.” Iseppi R, Condò C, Messi P. Synergistic Inhibition of Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus (MRSA) by Melaleuca alternifolia Chell (Tea Tree) and Eucalyptus globulus Labill. Essential Oils in Association with Oxacillin. Antibiotics (Basel). 2023 May 3;12(5):846 Auch diese Studie kann kostenfrei runtergeladen werden, genau wie die ähnliche Arbeit dieses Teams, die nur mit beiden ätherischen Ölen durchgeführt wurde: Iseppi R, Mariani M, Benvenuti S, Truzzi E, Messi P. Effects of Melaleuca alternifolia Chell (Tea Tree) and Eucalyptus globulus Labill. Essential Oils on Antibiotic-Resistant Bacterial Biofilms. Molecules. 2023 Feb 9;28(4):1671

In einer brasilianischen Übersichtsarbeit (review) wurden Behandlungen von Infektionen der Haut mit MRSA mit natürlichen Produkten wie Rosmarin-, Salbei- und Weihrauchöl untersucht, insbesondere fette Öle wurden auf ihre wundheilende Wirkung hin angeschaut (Tierexperimente): Morguette AEB, Bartolomeu-Gonçalves G, Andriani GM, Bertoncini GES, Castro IM, Spoladori LFA, Bertão AMS, Tavares ER, Yamauchi LM, Yamada-Ogatta SF. The Antibacterial and Wound Healing Properties of Natural Products: A Review on Plant Species with Therapeutic Potential against Staphylococcus aureus Wound Infections. Plants (Basel). 2023 May 29;12(11):2147 Diese Arbeit kann hier heruntergeladen werden.

In einer tunesischen in vitro-Arbeit wird gezeigt, wie Eucalyptol (1,8-Cineol) MRSA zerstören kann: Merghni A, Belmamoun AR, Urcan AC, Bobiş O, Lassoued MA. 1,8-Cineol (Eucalyptol) Disrupts Membrane Integrity and Induces Oxidative Stress in Methicillin-Resistant Staphylococcus aureus. Antioxidants (Basel). 2023 Jul 6;12(7):1388 Sie kann hier runtergeladen werden. Ganz ähnlich wurde in dieser australischen Arbeit das komplette Eukalyptusöl (E. globulus) auf MRSA-Befall untersucht, die beiden AutorInnen folgern: “Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das ätherische Öl von E. globulus antibakterielle Eigenschaften gegen MRSA besitzt, die durch die Kombination mit anderen Wirkstoffen, wie anderen ätherischen Ölen und Antibiotika, noch verstärkt werden können.” Elangovan S, Mudgil P. Antibacterial Properties of Eucalyptus globulus Essential Oil against MRSA: A Systematic Review. Antibiotics (Basel). 2023 Feb 27;12(3):474 Auch diese Arbeit ist kostenlos verfügbar.

Prävention im Sinn einer Störung des bakteriellen Quorum sensing vor einem Klinikaufenthalt

Falls eine sanfte präventive Mischung, VOR einem Krankenhausaufenthalt, um sich den MRSA-Keim gar nicht erst einzufangen, dein/Ihr Interesse weckt: Sie könnte folgendermaßen aussehen und würde auf den zu operierenden Stellen, jedoch auch gerne auf die Fußsohlen oder auf den Unterarmen aufgetragen, etliche Tage bevor es in die Klinik geht, idealerweise dreimal täglich, und auch während des Aufenthaltes, auf die Körperstellen, wo es dann gut gut, auftragen. Diese ätherischen Öle auch als Spray (statt Öl beispielsweise Wodka verwenden und vor jeder Anwendung gut durchschütteln) rund um das Bett versprühen oder auf einem Duftstein auf das Nachtschränkchen geben (Hauptsache, die Keime werde in ihrer Kommunikation so richtig gestört):

Mehr Rezept-Ideen gegen Keime hat Sabrina Herber im Blog-Artikel aufgeschrieben (Nasenöl, Raumspray, Körperöl, Waschung). Wer (fast) ohne lange Fahrten und Hotelaufenthalte die Grundlagen für eine fundierte Grundausbildung im verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit ätherischen Ölen erlernen möchte, kann dies in mehreren auf 25 Personen limitierten ganztägigen Online-Seminaren ( 2 x 4 Stunden – ohne Aufzeichnung) erlernen, die Düfte, die darin vorkommen, werden vorab zugeschickt, es gibt genug Raum für Dialog und für Fragen.

In zusammenfassenden Präsenztagen im schönen Hunsrück (ganz im Westen Deutschlands, in der Nähe der Edelstein-Stadt Idar-Oberstein) werden all die Dinge gezeigt und geübt, die weder am Bildschirm noch mit Hilfe der Duftpakete erlernt werden können. Diese Ausbildung ist gemäß den Ausbildungsrichtlinien des Vereins Forum Essenzia e. V. zertifiziert. Hier geht es zu mehr Infos und zu den Terminen. Sabrina bietet übrigens auch eine Möglichkeit für eine kleinere Laien-Ausbildung, hier geht es zu mehr Infos.

PS :: Wer unsere Fachartikel in der Deutschen Heilpraktiker-Zeitschrift (Haug Verlag) lesen möchte, kann auch dies kostenlos tun (das Abo dieser super Fachzeitschrift ist nicht gerade preiswert!)

Träger von Düften und Hoffnungen – über ätherische Öle in der onkologischen und palliativen Pflege, mit Rezepturen aus der Aromapflege zur Therapiebegleitung

Aromatherapie: Rezepturen für das Lymphsystem

Viel hilft viel? Die französische Schule der Aromatherapie

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Abbildung ganz oben Labor von Drew Hays auf Unsplash