Einer der vielen Hypes im Bereich der Anwendung von ätherischen Ölen ist die von gewissen gewinnorientierten Anbietern angepriesene Einnahme ätherischer Öle (die meistens noch nicht mal von anerkannter Stelle bio-zertifiziert sind), insbesondere Oreganoöl steht dabei oft im Fokus. Ich hatte dazu interessante Gespräche auf der wieder wunderbaren Konferenz Botanica2018 in Brighton, Ende August und Anfang September südlich von London.
Das Wetter am wunderschönen Strandbad war mehr als sensationell, an 3,5 Tagen waren inspirierende Vorträge und noch mehr Workshops zu genießen, fast 400 TeilnehmerInnen aus knapp 50 Ländern waren mit dabei, auch mit spannenden Ausstellern und mehreren engagierten Klein-Destillateuren konnten wir fachsimpeln.
In einer mir fremd werdenden Ätherische-Öle-Welt, wo Kommerz, Konkurrenzkämpfe und Massendenken immer mehr im Vordergrund stehen, haben mich die Gespräche mit diesen bodenständigen und bescheidenen Menschen wohl am meisten und tief berührt. Zusammen mit meiner sehr geschätzten Hydrolate-Kollegin aus dem Staat Washington im Nordwesten der USA, mit Ann Harman (auf dem Foto zu meiner Rechten in der weißen Bluse), moderierte ich den Samstag-Vormittag, der mit dem Vortrag von einem deutschen Professor eingeläutet wurde.
Ich möchte zum Auftakt meiner Zusammenfassungen über die neuen Erkenntnisse, die ich aus Brighton mitbrachte, auf einen wichtigen Hinweis aufmerksam machen, den der Tasmanische Forscher Dr. Jason Hawrelak in seinem Vortrag erläuterte (dritter von links). Denn seit einigen Jahren wird von einigen der besagten Anbieter die Einnahme von Oreganoöl „einfach so“ empfohlen, beispielsweise um ein vermeintlich träges Immunsystem „zu stärken“.
Diese Empfehlung macht auch in Bezug auf Kinder nicht halt. So schilderte mir eine junge Mutter, von Beruf Ärztin, wie sie die auf einer Verkaufsveranstaltung angepriesenen Tugenden dieses Pizzagewürz-Naturmittels glaubte, und ihrem sehr kleinen Kind bis zu drei Tropfen Oreganoöl täglich innerlich verabreichte.
Der Darmbakterien-Spezialist wies auf seinem Vortrag darauf hin, dass inzwischen das Mikrobiom in unserem Körper als eigenständiges Organ betrachtet wird. Es besteht aus über 1000 Spezies an lebendigen Mikroorganismen, das sind 10¹⁴ (eine 1 mit 14 Nullen) winzige Lebewesen, die normalerweise mit uns in Frieden leben, die sogar unabdingbar für unser gesundes emotionales und körperliches Leben sind. Ja, auch unsere Stimmung sowie unsere Emotionen werden von den kleinen Kreaturen beeinflusst, wenn nicht gar dirigiert! Schätzungen besagen, dass es rund die gleiche Anzahl an Bakterien an und in uns gibt wie unsere gesamten Körperzellen!
Dr. Hawrelak erläuterte, dass 95% an eingenommenen Phenolen unseren Dickdarm erreichen können und mit den dort angesiedelten Keimen interagieren. Im positiven wie auch im negativen Sinn. Diese phenolischen Verbindungen können aus Obst, Gemüse und Rotwein stammen, und sind auch in Gewürzen sowie ätherischen Ölen (Zimtöl und Zimthydrolat, Thymian Thymol-Öl, Bohnenkrautöl, Gewürznelkenöl, Oreganoöl) enthalten (Foto oben).
In meinem Garten ernteten wir Oregano, das „wie ein Unkraut“ wuchert, wir zeigen eindrücklich, wie viel Oreganokraut in einem Tropfen Oreganoöl steckt. Würden Sie diesen Büschel Oregano, den ich in meiner Hand auf dem Bild halte, JEDEN Tag essen? Und das jeden Tag über mehrere Wochen? Darin ist weniger als 1 Tropfen Oreganoöl enthalten! Aber schauen Sie selbst!
Klar ist inzwischen, dass es sich bei Oreganoöl um ein starkes Natur-Antibiotikum handelt, das wurde seit den 70er Jahren in unzähligen Aromatogrammen nachgewiesen; bereits über 60 Jahre zuvor wurden diesbezüglich erste Untersuchungen durchgeführt und der Begriff Phenol-Koeffizient entstand: Seinerzeit wurden starke Desinfektionsmittel mit Oreganoöl verglichen und bewertet (1903 – beschrieben in Kapitel 3.3.1 in meinem Fachbuch Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe). Dieses scharfe ätherische Öl kann freilich auch die „guten“ Bakterien der Darmflora angreifen und abtöten. Die tagelange oder gar wochenlange Einnahme von Orgeanoöl kann also das im Darm sitzende Mikrobiom genau so empfindlich stören wie die Einnahme von Antibiotika.
Dr. Hawrelak empfahl darum dringend, nach so einer Oregano-Kur auch eine Darmsanierung mit präbiotischen Kulturen durchzuführen. Was übrigens jaut seinen Warnungen noch extremer auf die Darmbakterien wirkt ist Grapefruitkernextrakt (Citricidal), er sagte fast etwas verächtlich, dass das Zeug „alles killt“, dass es für die Darmbesiedlung schlimmer sei als Clindamycin (ein Antibiotikum, das für seine darmschädigende Wirkung bekannt ist) und zudem eine erhebliche Zytotoxizität auf menschliche Zellen aufweisen kann. Das könne allerdings an den oft zugesetzten bedenklichen Stoffen wie Triclosan, Benzethoniumchlorid und Methylparaben im Grapefruitkernextrakt liegen.
Auch im Sinne der nachfolgenden Generationen betonte Dr. Hawrelak, dass wir selbst unsere Darmpolizei seien, dass wir auf unsere Mikro-Mitbewohner aufpassen müssen und dass wir diese möglichst intakt erhalten. Denn wir können an die nächsten Generationen nur das weiter geben, was wir selbst hegen und pflegen. Im Sinne von emotional und körperlich gesunden Nachfahren und Familienangehörigen.
Wer gerne mit ätherischen Bio- oder Demeter-Ölen Speisen und Getränke zubereiten möchte, kann sich von zwei wunderschönen Büchern inspirieren lassen: Aromaküche von Sabine Hönig und Ursula Kutschera und Duftküche von Duftküchen-Pionierin Maria Kettenring. Mit Demeter-Ölen kann im Privatbereich jederzeit Speisen zubereitet werden (diese können je nach Anbieter als Kosmetik oder als Bedarfsgegenstand oder als Lebensmittel deklariert werden, der Inhalt kann jedoch haargenau identisch sein); für den öffentlichen Bereich sind die speziell dafür zugelassenen Bio-Öle beispielsweise von Vegaroma geeignet.
Ich habe immer gute Oreganokapseln vorrätig, sie sind im Falle eines Infektes sinnvoll und können auch die Wirkung von nicht mehr wirklich ansprechenden Antibiotika erhöhen. Sie sind in Bio-Qualität (anerkanntes unabhängiges Siegel) erhältlich: Pranarom. Das die Schleimhäute angreifende ätherische Öl sollte jedoch – wie erwähnt – nicht „einfach so“ eingenommen werden, sondern nur bei Infekten, und niemals unverdünnt.
PS: Die 3. Auflage meines Buches „Hydrolate – die vergessene Dimension der Aromatherapie und Aromapflege“ ist wie gehabt bei meinem kleinen Verlag bei Aromapflege Evelyn Deutsch unter diesem Link bestellbar. Doch auch beim Bücher-Riesen, den ich nicht wirklich gerne unterstütze, ist es inzwischen erhältlich (er nimmt kleinen Verlagen fürchterliche „Mitglieds-Beiträge“ ab).
Foto Botanica: Doris Karadar, Bioparadies
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Liebe Eliane,
Danke für deine wertvollen Berichte! Wir freuen uns auch auf dein Buch sehr!
Liebe Grüße
Eleonora Sparer
Danke auch!
Und mir wurde erklärt, Grapefruitkernextrakt töte nur die „bösen“ Bakterien ab und lasse die guten in Ruhe. Sei angeblich auch zum Schutz vor Wurmbefall (Oxyuren) hilfteich.Das verwirrt mich gerade sehr…
Ich vermute, es gilt wie so oft die Regel: was stark wirkt hat auch starke andere (Neben) Wirkungen, woher soll ein so starker Bakterientöter „wissen“, wie die „guten“ verschont werden können 😉 Aber wie ich geschrieben habe, es gibt stark „verlängerte“ Grapefruitkernextrakte, das war sogar mal ein kleiner Skandal, den meiner Erinnerung nach Primavera aufdeckte (in den Achtzigern), dass diese Extrakte oft mit sehr bedenklichen Stoffen angereichert sind. Reines Grapefruitkernextrakt ist gar nicht so extrem heftig bakterizid. Ich wusste mal einiges darüber, da der „Entdecker“ für den deutschen Raum, der dazu zwei Bücher schrieb, unser lieber Nachbar Bodo Baginski war (leider viel zu früh tragisch ums Leben gekommen), er hat u.a. „Das Wunder im Kern der Grapefruit“ geschrieben (Windpferd Verlag).
danke Eliane für die Infos! schöne grüsse aus Vorarlberg, Christoph
Danke auch fürs fleißige lesen und Weiterempfehlen, Christoph!
Wie gut dass das mal jemand ausspricht! Ich habe einen Reizdarm und mir wurde die Einnahme von oreganoöl zur Beseitigung der chlostridien Bakterien empfohlen, was ich auch gemacht habe mit dem „Erfolg“ dass der Darm nun erst recht negativ reagierte und ich auch schmerzen hatte. Ich habe es dann sofort abgesetzt und die Beschwerden verschwanden. Die Schleimhaut, die ohnehin schon gereizt ist, kann derartige Angriffe nicht vertragen. Je sanfter die Therapieplätze, desto besser. Und den Geruch von Oregano kann ich bis heute nicht mehr ertragen!
Hallo Sabine
Chlostridien Bakterien haben auch eine nützliche Funktion z. B. beim Collagen-Abbau der Haut. Vlt. kann Dir dieser link:
https://derstandard.at/1317018554062/Salzburg-Kollagen-Abbau-entschluesselt
weiterhelfen, ungewollt nicht noch mehr Schaden anzurichten.
Gute Besserung
Peter
Danke Peter für diese Ergänzung! Wie so oft: Die Menge macht’s bzw die Balance (der Bakterien).
Liebe Eliane,
Endlich bringst Du Licht ins Dunkle!
Seit geraumer Zeit werde ich immer wieder nach Oregano Öl gefragt und auch wie es innerlich eingenommen werden kann. War da eher etwas überfragt und fand das sehr skeptisch!
Wertvoller Beitrag! Super, bitte mehr davon!
Liebe Grüße
Daniel
Wie ist es mit ätherischen Ölen in der Aromaküche? Einerseits ist der Bericht klar und verständlich, dass eine dauerhafte oder überdosierte Einnahme, in diesem Fall von Oreganoöl, nicht nur positive Wirkungen haben kann/muss andererseits stellt sich für mich die Frage wie es sich bei der Anwendung in der Aromaküche verhält? Momentan herrscht ein trend, dass alles natürliche gut und gesund sein muss, aber woher wissen die Personen, welche Öle und wieviel sie davon in Speisen einsetzen können.
Hallo Katharina, zu diesem Thema hatte ich bereits öfters geschrieben, beispielsweise hier: https://aromapraxis.de/2014/01/07/wir-essen-taglich-atherische-ole/ und hier https://aromapraxis.de/2011/09/26/die-einnahme-von-atherischen-olen/ und hier https://aromapraxis.de/aroma-schule/aetherische-oele/anwendung-aetherische-oele/einnahme/ Doch weil diese Frage wichtig ist, habe ich auf die zwei relevanten Bücher (ich kenne alle drei Autorinnen persönlich) in diesem Oregano-Artikel hingewiesen: „Wer gerne mit ätherischen Bio- oder Demeter-Ölen Speisen und Getränke zubereiten möchte, kann sich von zwei wunderschönen Büchern inspirieren lassen: Aromaküche von Sabine Hönig und Ursula Kutschera und Duftküche von Duftküchen-Pionierin Maria Kettenring. Mit Demeter-Ölen kann im Privatbereich jederzeit Speisen zubereitet werden (diese können je nach Anbieter als Kosmetik oder als Bedarfsgegenstand oder als Lebensmittel deklariert werden, der Inhalt kann jedoch haargenau identisch sein); für den öffentlichen Bereich sind die speziell dafür zugelassenen Bio-Öle beispielsweise von Vegaroma geeignet.“
Freilich muss der Umgang – insbesondere die Einnahme – mit den ätherischen Ölen in der braunen Fläschchen gelernt sein und verantwortungsvoll durchgeführt werden. Wer jemals eine Destillation gesehen hat oder gar mitgewirkt hat, wird erstaunt sein, wie viel Pflanze in einem Tröpfchen ätherischen Öl steckt. Also gehört mehr als dringend Schulung zum Umgang mit diesen duften Konzentraten. Selbst ernannte „TherapeutInnen“ gefährden derzeit tatsächlich die Gesundheit vieler Menschen, weil sie denken, viel hilft viel, ist ja alles Natur.
Ätherische Öle müssen so verdünnt werden, wie sie in den jeweiligen Pflanzen vorkommen, im Fall von Tomaten, Kirschen, Pfirsichen sind das winzige Mengen. Selbst beim Umgang mit Zitrusschalenölen (die ja nicht destilliert sind, sondern abgeraspelt) muss mit viel Fingerspitzengefühl gewürzt werden {wer würde schon die Schalen von 10-12 Zitronen in eine Nachspeise für 4 Personen raspeln? das könnte zwei bis drei Tropfen Zitronenöl entsprechen…. und wer würde mit einem Waschkorb voller Salbeiblätter- oder Kamillenblüten inhalieren, das könnte 1-3 Tropfen entsprechen}.
Vielen Dank für die nochmalige Zusammenfassung und ausführliche Antwort und die Links zu vorherigen Artikeln!
Hallo und Danke für diesen wundervollen Beitrag. Ich habe vor 2,5 Jahren eine Darmkur gemacht und bereue es bis heute. Neben Bentonit, Gerstengras, Chlorella, vielen anderen Mittelchen hat man mir empfohlen Oregano-öl einzunehmen. Das ganze ging über Wochen bis ich aufgrund Schwindel, Schwäche, Brain-Fog und vielem mehr abbrechen musste. Seit damals bin ich kaum in der Lage anständig zu arbeiten oder mich auch um meine kleine Tochter kümmern. Bin nur noch ein Schatten von dem was ich mal war. Nach einer langen Ärzte-Odyssee bin ich erst vor kurzem darauf gekommen dass wohl mein Mikrobiom das Problem ist. Kann Oregano-Öl tatsächlich so viel Schaden anrichten?
Liebe Grüße
Damian
Hallo und „auweia“. Wie nahmen Sie denn Oreganoöl ein, in standardisierten Kapseln? Wie viel, wie oft, von welchem Anbieter? Je nachdem in welchem Zustand Ihre Darmflora vorher war, kann das wochenlange Abtöten der „guten/nützlichen“ Bakterien durchaus ungute Effekte haben. Wie schlimm, dass es Sie so heftig getroffen hat. Idealerweise wenden Sie sich an eine Omnibiotik-Berater/in, vielleicht hilft Ihnen ein langsamer und systematischer Aufbau Ihrer Darmflora wieder auf die Beine. Oregano ist nun mal ein Pflanzenantibiotikum, sowas nimmt man nicht „einfach so“, in EINEM Tropfen Oreganoöl befindet sich je nach Herkunft und wissenschaftlicher Spezifizierung der Pflanze (es gibt sehr viele Oreganos, manche sind recht mild, manche sind richtige Keimtöter-„Bomben“ mindestens eine große Einkaufstüte voller Oreganokraut. Sowas würde kein Mensch auch nur ein einziges Mal als „Salat“ essen.
Super, danke für diesen Beitrag! Habe auch schon länger die Vermutung, dass jedes konzentrierte „Mittelchen“ der Alternativmedizin mehr schadet als nützt. Hatte auch schon Bärlauchextrakt und Papayakerne probiert, auch MSM, MMS, DMSO, Chlorella und einige andere von der alternativen (d.h. Anti-Schulmedizin) Gesundheitsszene propagierten Superfoods und angeblichen Heilmitteln…das Ergebnis war aber nie eine Besserung von irgendwas, sondern immer nur weitere oder sogar schlimmere Schmerzen als vorher, teils sogar extreme. Habe dann alles abgesetzt, alle Vitamine, Nahrungsergänzungen, Pülverchen etc.
Womit es mir am besten geht, sind die natürlichen und ganzheitlichen (nicht industriell/chemisch verarbeiteten) Lebensmittel, so wie unser Schöpfer sie erschaffen hat, mit den richtigen Proportionen von Nährstoffen und nicht überkonzentriert.
Das ist genau auf den Punkt gebracht. Das Geheimnis liegt in der Balance und diese finden wir eher in natürlichen Mitteln als in Pillen und Tröpfchen! Danke!
Nehme auch gerade oreganoöl und mir geht es immer schlechter
Wogegen bzw wozu nehmen Sie es ein? Bitte sofort aufhören, die Schleimhäute des Verdauungstraktes melden allzu deutlich, dass sie vermutlich extrem gereizt sind. Vielleicht ist auch die Darmflora schon sehr aus der Balance.
Oreganoöl kann wie hier beschrieben sehr potent u. reizend auf die Schleimhäute, also auch Darmschleimhäute wirken. Sehr vorsichtig einsetzen. Wird ja oft gegen SIBO genommen, aber auch da genau in sich rein hören. Ansonsten komme ich mit Allicin deutlich besser klar.
Ja, das stimmt, man braucht auch für die hoffentlich nur gelegentliche Einnahme sehr sehr viel Fingerspitzengefühl.
Oreganoöl tötet pilze, viren, bakterien ab. Dadurch werden im Körper unmengen an Giften und Schwermetallen freigesetzt. Das spürt man durch Schwindel, Müdigkeit, Abgeschlagenheit. Wenn sie diese nicht abfangen, bleiben die Schwermetalle im Verdauungstrakt und drehen ständig Kreise zwischen Magen, Darm, Leber, Galle. Irgendwann setzen sie sich woanders im Gewebe oder Gehirn ab. Sie haben dann dauerthaft Probleme mit Nerven, Tinnitus, Müdigkeit. Chlorella ist zwar in der Lage diese Gifte abzufangen, jedoch nicht stark genug um sie aus dem Körper zu befördern.
Ich empfehle Zeolith zu testen, oder eine professionele medikamentöse Metallausleitung mit DMPS oder DMSA.
Danke für diesen Hinweis!
Moin, es gibt null Studien die ich gefunden habe, die von einer negativen Wirkung bzgl den Darm von Oregano Öl berichteten, weil es keine gibt. Eher das Gegenteil ist der Fall, es wurden Hühner und anderen Tieren Oregano Öl zugeführt und eine positive Integrität der Darmflora nachgewiesen. Darüber hinaus gab es ein Experiment wo man mit Lactobacillus Arten Joghurt herstellte und während des Prozesses Oregano Öl dazu gab. Jedoch blieben die lactobazillen unangetastet und konnten ihre Arbeit verrichten ohne Schaden zu nehmen in der Gegenwart des Oregano Öls, seht selbst: https://www.chronische-heilung.de/wirkung-von-oregano-oel/#Hemmt_Oregano_Oel_auch_die_guten_Darmbakterien
Die Pharmaindustrie und Ärzte wollen gerne Angst machen, Halbwahrheiten verbreiten wie sie es immer tun wenn Gefahr läuft dass ihre von Nebenwirkungen triefenden Medikamente ersetzt werden könnten 😉
Moin, danke für diesen Hinweis.
Ich beziehe mich in meinem Artikel NICHT auf die Pharmaindustrie (von der habe ich übrigens noch nie Warnungen zu eingenommenem Oreganoöl gehört), sondern – wie erwähnt – auf den Darm- und Mikrobiota-Forscher Dr. Jason Hawrelak, ich durfte ihn live kennen lernen. Er hat meines Wissens nach keine (finanziellen) Interessen daran, dass die orale Anwendung von Oregano oder Citricidal (Grapefruitkernextrakt) irgendwie verhindert wird. Er forscht einfach, er interessiert sich für die Effekte von diversen Produkten auf die Darmbewohner, er hält Oreganoöl für ein prima Mittel BEI INFEKTIONEN.
Der beigefügte Link ist hm…. kenne ich nicht, wer ist der Autor? Wer sich auf Amazon-Feedback bezieht und schreibt „Nachweise habe ich noch nicht gefunden. “ ist vermutlich nicht wissenschaftlich unterwegs und kennt wohl keine Aromatogramme. In Karlsruhe haben wir DIE Pionierin der deutschsprachigen Aromatogramme, Apothekerin Dorothea Hamm, ihr Fachbuch ist ja kürzlich in einem der renommiertesten internationalen Fachbuchverlage Elsevier erschienen. Sie ist DIE Fachfrau für ätherische Öle und Pathogenese Keime.
Das Experiment des Joghurt-Bereitens ist ja niedlich kreativ, doch wir haben nicht nur Milchsäurebakterien im Darm, sondern hunderte unterschiedliche Bewohner. Deren Studium ist entsprechend komplex und das Entwickeln von wirklich ehrlichen Probiiotika auch, ich beziehe mich diesbezüglich auf Kurse bei Omnibiotic.
Mein Experiment war eher unfreiwillig: Ich wusch eine stinkende natürliche Spülbürste gründlich mit neutralem Bio-Spüli und zwei Tr. Bio-Oreganoöl aus. Massierte die Bürste gut damit ein, wusch mir danach gründlich die Hände. Nach 10 Minuten brannten die dünnen Hautstellen zwischen den Fingern („Schwimmhäute“) extrem und sicher 45 Minuten lang. Nicht schön. Sowas würde ich gar nicht auf meinen Schleimhäuten und Innereien haben wollen!
Ich konsultiere also immer wissenschaftlich tätige KollegInnen (und anerkannte Datenbanken), wenn etwas unklar ist und probiere auch sorgfältig aus.
Ich schaue auch, wo es jemandem finanzielle Vorteile bringt, etwas, das Geld kostet, zu empfehlen und zu vertreiben. Bei circa 30 Dollar pro 1/2 oz Oreganoöl, das woanders ein recht preiswerter Rohstoff ist Oregano wuchert zum Glück – bislang ohne Gefährdung der Ausrottung), ist es somit extrem überteuert. Also verdient sich jemand damit eine goldene Nase (genau auch wie im aktuellen Artikel über die Reportage in der renommierten internationalen Zeitung The Guardian geschildert).
Ich schalte zudem meinen gesunden Menschenverstand ein: Kein Mensch dieser Welt würde JEEEEEDEN Tag eine Salatschüssel voller Oreganokraut essen, wochenlang, den ganzen Winter lang. Schon mal gar nicht „vorsorglich“, also wenn er oder sie nicht krank ist. Das ist kein normales, gesundes Verhalten.
Ich bin nicht anfällig für Missionarentum (kenne mich als ehemalige Sektenbeauftragte auch gut damit aus), ich schaue auf Geldflüsse bzw den Interessen dahinter.
Ich überlege auch bei jedem Hype, ob er etwas mit der Natur und mit der Balance der menschliche Gesundheit zu tun hat und auch ob die Verwendung de Produktes keine Nachteile für die Erde bringt. Importe aus Übersee, wenn es das entsprechende Produkt auch in Europa gibt, vermeide ich sowieso wg unnötiger Luft- und Wasserverpestung durch Transporte.
Jeder darf freilich seinen Gurus GLAUBEN, insbesondere wenn Geld keine Rolle spielt. Ich gehöre zur Fraktion „Recherche/Hinterfragen bei seriösen Quellen, dazu unbedingt Mensch, Tier und Erde schützen.“
Danke für die ausführliche Antwort und Ihrer Meinung bzgl Organo. Hat denn dieser Doktor oder „DIE“ Pionier Apothekerin auch Belege oder Studien die durchgeführt die man nachlesen kann? Ich würde mich gerne belehren lassen wenn’s der Fall sein sollte. Nun wie oben in meinem Text erwähnt gibt’s auch Studien die mehr zeigen als das „niedliche“ Joghurt Experiment wie Sie sagen. Ich lasse Ihnen die Links da und Sie können ihre Meinung darüber teilen, würde mich mal interessieren. Zumal gibt’s etliche positive Berichte die auch eine erhebliche Rolle spielen. Einer der fehlerhaften Denkprozesse, der oft zu einer unbegründeten Angst vor Oregano führt, ist folgender: „Öle sind ein starkes Medikament, genau wie Pharmazeutika, und deshalb sind sie hart für die Leber etc und sollten nicht innerlich eingenommen und/oder langfristig verwendet werden“. Das Problem hier ist, dass ätherische Öle nicht wie Arzneimittel sind. Pharmazeutika sind fast immer auf Erdölbasis, was sie sofort hart für den Körper macht. Ätherische Öle sind auf Kohlenstoffbasis – genau wie wir! Unser Körper weiß genau, wie sie zu verwenden sind. Unsere Zellen besitzen Rezeptoren, an die sich Öle perfekt binden, um sowohl an der Oberfläche der Zelle als auch innerhalb der Zelle aktiv zu sein, während ein synthetisches Pharmazeutikum auf Erdölbasis niemals perfekt an unsere Zellrezeptoren binden wird. Das ist eine faszinierende Wissenschaft und geht über den „Menschenverstand“ hinaus finde ich, soll nicht heißen das wir genug über Oregano Öl wissen um zu sagen „es ist 1000% gut“ aber das was Sie sagen bzw der Doktor sagt ist auch falsch, sogar mehr als das, da es wie gesagt tatsächlich Studien gibt die eher das Gegenteil beweisen:
https://jasbsci.biomedcentral.com/articles/10.1186/s40104-015-0055-7 .
Zu dem Brennen der dünnen Hautstellen: Man soll es auch gut mit etwas dichtem oder fetthaltigen Mischen z.b Kokosöl oder Olivenöl fur die innere Aufnahme und wahrscheinlich mit einer Creme für äußere (darüber hab ich mich nicht informiert). Außerdem reagiert jeder anders auf ätherische Öle bzgl Haut und chinesische Mediziner setzen Oregano seit Jahrhunderten bei diversen Problemen ein, auch für die Haut. Ihr YouTube link im Artikel ist leider nur voller Behauptungen ohne festen Grundsatz und Belege etc meiner Meinung nach. Ich lasse Ihnen mal was da, was mir die Augen weiter geöffnet hat.
https://youtu.be/XKI4oUQucRw
Zum Ende hin stimme ich Ihnen zu, dass jeder freilich seine Meinung und somit seinen Gurus glauben kann, so war das ja schon immer mit Nahrungsergänzungsmitteln, Ölen etc 🙂 und ich würde sagen in solchen Fällen spielt auch die Erfahrung der Menschen eine Rolle die meines Erachtens sehr positiv waren. Danke für Ihre Zeit und ich wünsche Ihnen alles Gute, würde dennoch Ihre Meinung bzgl den links gerne hören.
Sie haben mich wohl falsch verstanden. Ich kritisiere NICHT die Heilkraft von Oreganoöl!
Sobald ich etwas Zeit habe (ich bin derzeit ohnehin am Endspurt einer riesigen Datenbank mit Studien und Analysen), werde ich die im Geiste bereits zusammen gesuchten Arbeiten, auch „in echt“ zusammen stellen, also erst einmal die Aromatogramme, ich habe auch schon Dr. Hawrelaks Adresse, um ihn um noch mehr Infos außer seiner einen Arbeit zu bitten. Man findet die wirklich relevanten Infos oft nicht im www, das ist auch gut so, weil dieses inzwischen deutlich mehr Verdrehungen und Lügen verbreitet als nachprüfbare Fakten.
Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass ätherische Öle Menschen differenzierter helfen können, als Mineralöl-Derivate, hätte ich nicht einen großen Teil meines Lebens, nämlich fast 35 Jahre, diesen wundervollen Pflanzengeschenken gewidmet, und die letzten gut 15 Jahre einem intensiven Studium der wissenschaftlichen Arbeiten dazu.
Soweit ich weiß, verwendete die traditionelle chinesische Medizin keinerlei ätherische Öle, die Destillation von den uns heute bekannten großen Mengen an ätherischen Ölen ist ja ein sehr neues Phänomen in der Menschheitsgeschichte. Mit traditionellen Destillen können ja nur kleine Mengen, also wenige ml bzw mit recht großen Destillen und entsprechend großem Einsatz von Energie zum Erhitzen von vielen Dutzend Litern Wasser, wenige Deziliter gewonnen werden. Wer selbst seit langen Jahren destilliert, wie Sibylle Briggi-Läubli und ich, kennt nur zu gut das Verhältnis zwischen angepflanzter, geernteter und destillierter Pflanze zum Endergebnis ätherisches Öl und Hydrolat. Wir sind beide auch Gärtnerinnen, wir kennen fast alle bekannteren Ätherische-Öl-Pflanzen „höchstpersönlich“.
Wir essen auch Oreganokraut und wir wissen um die hilfreiche Wirkung. Doch wie gesagt, frische Pflanze und die Menge, die der Mensch davon täglich konsumieren kann und möchte (appetit-gesteuert) ist ein riesiger Unterschied zu hoch konzentrierten Kapseln (die ich bei super-seltenen Infektionen auch gelegentlich einnehme oder gar empfehle, aber nur professionell hergestellt: von Pranarom oder Higher Nature).
Bei Erkrankungen, also Symptomen von grippalem Infekt bis zu Candida im Darm kann das Öl also auch eingenommen werden {bitte in dünndarmlöslichen Kapseln (öffnen sich im basischen Milieu), nicht wie im gestrigen Artikel in den Kommentaren beschrieben, in selbst gebastelten Hart-Gelatine-Kapseln, die sich im sauren Milieu des Magen öffnen}. Und danach eine Mikrobiota-Sanierung, wie nach der Einnahme von Antibiotika, durchführen, da gehe ich mit Dr. Hawrelak konform. Ich weiß aus meiner HP-Ausbildung genug über die Darmgesundheit, auch aus modernen Schulungen, um das nachvollziehen zu können.
Summa summarum: Ich kritisiere die prophylaktische Anwendung (man nimmt auch nicht Pharma-Antibiotika einfach mal so, weil es kalt ist). Ich kritisiere die selbst gebastelten Kapseln und vor allem kritisiere ich die Empfehlung solcher Maßnahmen durch Laien, also durch nicht medizinisch geschulte Menschen.
Wie lange sollte man nach der Einnahme von Oregano-Öl warten, bis man Zeolith einnehmen kann bzw. kann man dies auch ohne Wartezeit fast gleichzeitig einmehmen?
z.B. in der Reihenfolge wie folgt:
Einnahme Oregano-Öl + Zeolith
2h warten
Essen
2h warten
Einnahme Probiotika
Diese Infos sind sehr allgemein.
Warum in erster Linie wird Oreganoöl eingenommen? Welche Indikation liegt vor? Hoffentlich in Kapseln? In welcher Verdünnung bzw von welchem Hersteller? Dieses sollte NUR bei klaren Indikationen wie starken Infekten eingenommen werden. Die enthaltenen Phenole, vor allem Carvacrol, gelangen gemäß Dr. Jason Hawrelak recht gut in den Darm und können auch reichlich „gute Bakterien“ abtöten. Darum MUSS nach der Einnahme, die wie Antibiotika-Einnahmen erfolgt, eine Darmsanierungskur vorgenommen werden, also NACHDEM man keine Oreganoölkapseln mehr einnimmt, die Kur damit also abgeschlossen ist.
Ich bin kein Pharmakologin, darum kann ich dazu keine abschließende Antwort geben, sondern nur auf die genannten Infos des genannten Darmexperten beziehen.
Ihre Arbeit ist wirklich bemerkenswert. Ich kann mich gar nicht von Ihrem Blog los reißen. So viel geballtes Wissen!
Mir wurde Oregano-Öl, 1 Tropfen täglich in 1 Löffel MCT-Öl, für 10 Wochen empfohlen, gegen rheumatisches Fieber.
Meinen Sie, dass ist sinnig?
Danke für Ihr Lob! (Es kommt so wenig Feedback, dass ich das Gefühl habe, meine 870 Artikel werden gar nicht gefunden)
Rheumatisches Fieber ist ja nicht direkt durch Keime verursacht, sondern eine Folge einer Infektion und autoimmun bedingt. Mit eingenommenem Oreganoöl könnten Sie Ihre Darmflora aus der Balance bringen, das wäre genau das Gegenteil von einer wirklich heilenden Pflege. Danach bräuchten Sie u.U. eine Aufbaukur für Ihren Darm. Mir wäre das zu „heiß“.
Eine Kur zB mit antientzündlicher Ernährung (kein rotes Fleisch, kein Weizen, idealerweise mal ein Zeit glutunfrei, keine Milchprodukte etc) halte ich für wesentlich sinnvoller (aber klar, ist nicht so einfach). Dazu mal den Fettsäurestatus checken (kann von zuHause vorgenommen werden zB mit dem Norsan-Set https://www.norsan.de/shop/norsan-fettsaeure-analyse/?norsan=525 ), vermutlich liegt ein erheblicher Omega-3-Fettsäuren-Mangel vor, so kann diese Entzündung sich immer wieder entfachen…. Je nach Ergebnis mal 6 Monate ein hochwertiges Omega-3-Produkt einnehmen https://www.norsan.de/produkte/rohstoffe/fischoel/?norsan=525
Liebe Eliane,
Danke für den hilfreichen Artikel.
Sie haben ja geschrieben, das Oregano Öl auch die nützlichen Bakterien angreift.
Wissen Sie wie es sich bei anderen Mitteln wie z.B. OPC und Schwarzkümmelöl verhält? Diese sollen auch beide antibakteriel wirken bzw nur gegen schädlichen Bakterien wirken. Töten diese auch die guten Bakterien ähnlich wie beim Oregano Öl? Nicht das ich mir mehr schade mit diesen Mitteln als das diese helfen.
Ich nehme an, dass bei OPC keinerlei Gefahr besteht, irgendwelche Bakterien zu töten, denn soweit ich weiß, sind die darin enthaltenen Phenole „nur“ Procyanidine, eine völlig andere Gruppe der phenolischen Moleküle als die Phenole im Oreganoöl (ich bin jedoch keine Spezialistin für OPC, auch wenn ich es ab und zu einnehme. Schwarzkümmelöl kann je nach Qualität einige Prozente Thymoquinon enthalten, welches durchaus keimtötend und keimwidrig wirkt (vermutlich insbesondere auf Viren), doch bei den empfohlenen Einnahme-Mengen von wenigen Tropfen pro Tag sollte das keine relevante Rolle spielen. Bislang kenne ich bei Einhalten dieser Dosierung keinerlei negative Effekte, im Gegenteil, bei vielen Menschen springt endlich deren Immunsystem wieder richtig an.