Knieschmerzen sind eine moderne Plage, denn diese doch recht empfindlichen Gelenke müssen uns ein langes Leben durch Dick und Dünn tragen, nicht selten müssen sie Stürze und Verdrehungen aushalten, der Knorpelapparat und auch die Bänder/Sehnen in dieser wirklich komplizierten Struktur reißen darum immer wieder. Diese weit verbreitete Thematik spiegelt sich auch in den Besuchen dieses Artikels wieder: Zum Ende 2024 wurde hier 5.140 Male reingeschaut! Ätherische Öle können wirklich erstaunlich gut lindern und abschwellen. Davon kann ich durchaus ein Lied singen, hatte ich doch im Herbst 1992 einen folgenreichen Riss des Kreuzbands am linken Knie.

Lavendelöl, lokal aufgetragen bei schmerzender Kniearthrose, verbessert das tägliche Leben. So lautet das erfreuliche Fazit einer randomisierten, einzelblinden klinischen Studie aus dem Jahr 2018. Es wurden die Auswirkungen von Einreibungen mit 3%igem Lavendelöl untersucht: Inwieweit bleibt Patienten mit Kniearthrose die Fähigkeit, normale tägliche Aktivitäten auszuführen, erhalten.

Ein Team von iranischen Wissenschaftlern teilte 80 Teilnehmer in drei Gruppen ein: 27 Personen rieben ihre Knie mit dem verdünnten Naturduft ein, 27 Personen rieben sich mit Mandelöl ein, 26 Personen führten keinerlei Behandlung durch. Die Patienten in den beiden ersten Gruppen führten drei Wochen lang dreimal pro Woche eine 20-minütige Einreibung durch, nachdem sie entsprechende Instruktionen erhalten hatten. Alle Teilnehmer erhielten ihre üblichen Schmerzmittel.

Der internationale WOMAC-Score für das Erfassen von Arthrose* wurde angewendet: Es wurden Aktivitäten des täglichen Lebens vor der Studie, unmittelbar nach der Intervention, nach 1 Woche und nach 4 Wochen protokolliert. Es gab eine signifikante Verbesserung sowohl in der Gruppe der Lavendelstreichungen als auch in der Gruppe der Mandelöl-Massage, verglichen mit der dritten Gruppe. In der Lavendel-Gruppe war eine stärkere Verbesserung zu beobachten. Nach einer Woche zeigte nur die Lavendelgruppe eine deutliche Verbesserung. Im Beobachtungszeitraum von vier Wochen zeigten alle Gruppen die gleichen Ergebnisse.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Lavendelöleinreibungen die Beweglichkeit von Patienten mit Kniearthrose (vorübergehend) verbessern können, so dass sie die Aktivitäten des täglichen Lebens besser ausführen können. Sie vermuteten, dass die Wirkung auf die beruhigende Wirkung des Inhalierens von Lavendel, auf seine pharmakologischen Eigenschaften (entzündungshemmend, schmerzstillend) sowie auf die Massage selbst zurückzuführen sein kann. Auch gehen sie davon aus, dass mit diesen Anwendungen stärkeren Einschränkungen vorgebeugt werden kann.

*WOMAC ist ein Arthrose-Index, der Schmerzen (5 Aktivitäten), Steifigkeit (an zwei Stellen am Tag) und körperliche Funktion (17 Aktivitäten) bewertet.

Nasiri A, Mahmodi MA. Aromatherapy massage with lavender essential oil and the prevention of disability in ADL in patients with osteoarthritis of the knee: A randomized controlled clinical trial. Complement Ther Clin Pract. 2018 Feb;30:116-121

Ich empfehle aus langer eigener Erfahrung mit den Spätfolgen eines Kreuzband-Risses, das Lavendelöl in Johanniskraut zu verdünnen, und noch Lorbeeröl, welches ein noch effektiveres Schmerzmittel ist, hinzuzufügen. Da bei Arthrose meistens minimale oder auch stärkere Fehlhaltungen vorliegen, hilft Majoranöl, das Gewebe zu lockern, die Anspannungen am Gelenk zu verringern. Vor dem Auftragen der Ölmischung unterstützt aufgesprühtes, abschwellend wirksames Immortelle- und/oder Rosenhydrolat die Anwendungen. Mehr Infos zu Lavendelöl mit Rezeptideen.


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Eventuell wäre auch das Öl der deutsche/blauen Kamille eine gute Ergänzung oder zur Abwechslung einzusetzen, da in einer kleinen klinischen Studie im Iran diesbezüglich Erfolge festgestellt wurden: Die Wirksamkeit und Sicherheit von topischem (auf der Haut) appliziertem Öl aus Matricaria chamomilla (Kamille) bei Patienten mit Kniearthrose wurde 2015 untersucht. Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt und 3 Wochen lang dreimal täglich lokal mit Kamillenöl, Diclofenac oder Placebo behandelt. Sie durften Paracetamol als Analgetikum verwenden. Die Patienten wurden zu ihrem gesamten Paracetamolkonsum befragt. Darüber hinaus wurden sie anhand eines international geltenden Fragebogens (WOMAC) bei der Aufnahme in die Studie und wöchentlich hinsichtlich Schmerzen, körperlicher Funktion und Steifheit bewertet.

Kamillenöl reduzierte den Bedarf der Patienten an Paracetamol signifikant (P = 0,001) im Vergleich zu Diclofenac und Placebo. Es gab jedoch keine signifikanten Unterschiede in den Bereichen des WOMAC-Fragebogens. Die Patienten berichteten über keine unerwünschten Ereignisse bei der Verwendung von Kamillenöl. Die Autoren schlussfolgern daraus: Kamillenöl verringerte den Bedarf an Schmerzmitteln bei Patienten mit Kniearthrose. Darüber hinaus könnte es sich positiv auf die körperliche Funktion und die Steifheit der Patienten auswirken. Shoara R, Hashempur MH, Ashraf A, Salehi A, Dehshahri S, Habibagahi Z. Efficacy and safety of topical Matricaria chamomilla L. (chamomile) oil for knee osteoarthritis: A randomized controlled clinical trial. Complement Ther Clin Pract. 2015 Aug;21(3):181-7

Außer äußerlichen Anwendung sollte von innen Gelenkschutz vorgenommen werden: Der Verzicht auf rotes Fleisch vermindert die Last der entzündungsfördernden Arachidonsäure in den schmerzenden Gelenken, ein hochwertiges Omega-3-Öl wie Norsan Fischöl oder Norsan veganes Algenöl, welches ich seit einem guten Jahr einnehme (1/2 TL pro Tag oder mindestens 3x wöchentlich), versorgt die Gelenke mit entzündungshemmenden Fettsäuren. Ich ergänze die entzündungslindernde Wirkung mit Kapseln, die u. a. Kurkuma und etwas pulverisierten Weihrauch enthalten (diese helfen auch bei gelegentlichen Schmerzen meiner Daumen-Grundgelenke). Hagebuttenprodukte wie das Pulver daraus, das die Knorpelsubtanz positiv beeinflussen kann, kommen immer auf mein Müsli. Den Konsum von gezuckerten (Milch)Produkten stark einzuschränken lohnt sich auch. Sogar erstaunlich leckeren „Mozzarella“ gibt es inzwischen in milchfreier Variante, er kann auch sehr selbst hergestellt werden, Rezepte gibt es inzwischen viele.

Nun zu meinen zwei Kniepflegeölen, die bereits vielen Menschen deutlich geholfen haben (alle circa 4-6 Wochen sollte etwas variiert werden, damit bleibt die gute Wirkung besser erhalten):

Kniewohl-Mix 1

Das Johanniskrautöl und die ätherischen Öle finden Sie auch in hervorragender Qualität bei Farfalla, Florentia (nur Schweiz), Neumond, Primavera, Wadi und anderen deutschsprachigen Anbietern.

Kniewohl-Mix 2

für Infos aufs Bild klicken!

Jeweils gut mischen und circa 1 EL von einer der Mischungen jeden Morgen auf die Knie (und/oder andere schmerzende Gelenke) auftragen. Evtl nachmittags wiederholen. Manchmal tausche ich Wintergrünöl durch das stark entzündungshemmende Copaivabalsam aus (Infos dazu hier auf dieser Seite im Öle-Lexikon).

Inzwischen ist eine sehr ähnliche Rezeptur als praktisches Fertig-Produkt im praktischen Spender bei der Löwen-Manufaktur zu erwerben. Nach dem „Verbot von Wintergrün“ diskutierten und konzipierten Apotheker Marcus Niendorf und seine Kollegin Apothekerin Doris Hussing zusammen mit mir eine wirksame Alternative zu diesem so wichtig Inhaltsstoff. So entstand sozusagen „LeoMobil-punkt-zwei“, ein wirklich sehr effektives Produkt, das ich an meinem so oft muckenden Knie ausprobieren durfte.

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