Ich bin mit dem Duft der Gardenie und den anmutigen betörend parfümierten Blüten seit meiner Kindheit bestens vertraut. In meiner damaligen Heimat Süd-Brasilien wachsen Gardeniensträucher „einfach so“ in Vorgärten, Parks und auch entlang von vielen Straßen (Gardenia jasminoides). Der ungewöhnlich intensive Duft jeder einzelnen rosenähnlichen Blüte ist betörend und jasmin-artig. Im Jahr 2010 machten die Ergebnisse einer streng wissenschaftlich durchgeführten Untersuchungsreihe an mehreren hundert Riechstoffen die Runde durch die Presse. Seitdem erhalte ich erstaunlich regelmäßig Anfragen zu diesem schweren Duft, den es als natürliches ätherisches Öl oder Absolue jedoch nicht gibt. Vielmehr gibt es gruselige billige Fälschungen in Hülle und Fülle. Die betroffenen Menschen leiden an den unterschiedlichsten Schlafstörungen und suchen Hilfe.
Eine Pressemeldung der Uni Bochum über Jasminduft sorgte für viel Hoffnung auf eine natürliche und unschädliche Alternative zu Schlaftabletten, die allesamt nicht langfristig eingenommen werden dürfen. Die Arbeit wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert. Sie wurde in der von Experten begutachteten Fachzeitschrift Journal of Biological Chemistry veröffentlicht. In der Pressemitteilung wurde berichtet, dass den Forschern ein Patent für ihre Entdeckung erteilt wurde:
„Bochumer Forscher um Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns Hatt haben in Kooperation mit Dr. Olga Sergeeva und Prof. Helmut Hass von der Heinrich Heine Universität Düsseldorf entdeckt, dass die beiden (künstlichen) Riechstoffe Vertacetal-coeur (VC) und die Variante (PI24513) den gleichen molekularen Wirkmechanismus haben und genauso stark wirken wie die häufig verschriebenen Barbiturate oder das Propofol. Sie beruhigen, lösen Angst und fördern Schlaf.“ (die Pressemeldung ist inzwischen nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, doch der Vortrag/Podcast dazu ist wirklich sehr hörenswert)

Gardeniensträucher in meiner Kindheits-Heimat Curitiba im Süden Brasilien
Diese beiden Riechstoffe potenzieren in Gewebeuntersuchungen die „schlaf-aktiven“ Nervenzellen, die GABA-Wirkung konnte um mehr als das fünffache gesteigert werden und somit wirken diese Riechmoleküle somit ähnlich stark bei Schlafstörungen wie die bekannten und oft verschriebenen Medikamente. Es darf davon ausgegangen werden, dass diese Wirkung beim Menschen ähnlich, wenn sicher auch nicht so deutlich, abläuft.
In ihrer Reihe von Experimenten konnten die Bochumer und Düsseldorfer Forscher nachweisen, dass bestimmte chemische Riechstoffe, darunter einer aus der duftenden Gardeniapflanze, die Aktivität von GABA (ein chemischer Stoff, der zur Regulierung von Übererregung im Gehirn beiträgt) in Zellen von Fröschen und Nagetieren im Labor verstärken können. Obwohl bekannt ist, dass einige Medikamente gegen Angstzustände mit GABA-Rezeptoren interagieren, ist es noch viel zu früh, um zu behaupten, dass die Wirkung von Gardenie oder Jasmin einer anerkannten Behandlung gegen Angstzustände wie Valium ähnelt.
Die rund um die Veröffentlichung der Pressemeldung viel zu lesende Schlagzeile, dass Jasmin ein Ersatz für Valium sein könnte, ist aus mehreren Gründen irreführend, nicht zuletzt, weil die Studie an Zellen von Fröschen und Mäusen durchgeführt wurde. Denn es handelte sich um eine Laborstudie mit Zellen von Nagetieren und Fröschen. Es sollte untersucht werden, ob ein chemischer Stoff im Gehirn, der an der Hemmung von Impulsen zwischen Nervenzellen beteiligt ist, so verstärkt werden kann, dass er angstlindernde Wirkung hat. Die Nervenzellen im Gehirn kommunizieren miteinander durch chemische Stoffe, die Neurotransmitter genannt werden. Diese Kommunikation kann durch andere chemische Stoffe, so genannte hemmende Neurotransmitter, unterbrochen werden, zu denen auch die Gamma-Aminobuttersäure (GABA) gehört. GABA trägt im Wesentlichen dazu bei, übermäßige Erregung im Gehirn zu regulieren, und ein niedriger GABA-Spiegel wird mit Angstzuständen in Verbindung gebracht.
Medikamente, die die Menge an verfügbarem GABA im Gehirn erhöhen können, oder solche, die seine Wirkung nachahmen (GABA-Agonisten), haben angstlösende Wirkung. Zu diesen Medikamenten gehören die Benzodiazepine, darunter Valium (Diazepam), die die Aktivität von GABA durch Wechselwirkung mit GABA-Rezeptoren auf der Oberfläche von Nervenzellen erhöhen. Andere Medikamente mit einem ähnlichen Mechanismus haben krampflösende Eigenschaften und einige werden zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt. Für diese Studie suchten die Forscher nach weiteren Verbindungen, die die Aktivität von GABA durch Wechselwirkung mit GABA-Rezeptoren stimulieren könnten. Sie setzten die Zellen einer Reihe verschiedener Duftstoffe aus, um zu sehen, welche Wirkung diese auf die GABA-Rezeptoren haben.
Laborstudie an Geweben von Tieren
Die Forscher verwendeten Eizellen (Oozyten) von Fröschen, die gentechnisch so verändert worden waren, dass sie die GABA-Rezeptoren auf der Oberfläche ihrer Zellen hatten. Diese Zellen wurden verwendet, um die Reaktion bestimmter Typen von GABA-Rezeptoren auf eine Reihe verschiedener Verbindungen zu bestimmen. Im Labor wurden die Frosch-Eizellen in Gegenwart von GABA verschiedenen Substanzen ausgesetzt, und die Auswirkungen auf die Wirkung wurden anhand der in den Zellen erzeugten Ströme gemessen. Auf diese Weise identifizierten die Forscher zwei Verbindungen, die besonders stark mit den GABA-Rezeptoren interagieren. Diese beiden Substanzen, PI24513 und die verwandte Chemikalie Vertacetal-coeur (VC), wurden dann weiter untersucht. Vertacetal-coeur ist eine Duftchemikalie, die aus der Familie der Gardenia-Pflanzen stammt. Ein Mitglied dieser Familie ist Gardenia jasminoides (auch bekannt als Kapjasmin). Die Forscher bezeichnen diese duftenden Chemikalien als duftende Dioxanderivate (FDD).
Die verschiedenen GABA-Rezeptoren bestehen aus unterschiedlichen Kombinationen einzelner Proteine, den so genannten Rezeptor-Untereinheiten. Die Forscher erstellten ein Profil des Rezeptortyps, an den die FDD in Neuronen aus den Gehirnen erwachsener männlicher Mäuse gebunden haben. Daraus schließen sie, dass die Substanzen stark und selektiv an GABA-Rezeptoren (Typ A) binden, die ein spezifisches Protein namens ß1-Untereinheit enthalten. Obwohl in der Pressemitteilung zu dieser Forschungsarbeit einige zusätzliche Verhaltensstudien an Mäusen erwähnt wurden, wurden diese in dieser Veröffentlichung nicht beschrieben. Bei diesen Experimenten wurden den Mäusen die Substanzen entweder injiziert oder sie wurden dem jeweiligen Duft ausgesetzt, damit sie sie einatmen konnten.
Die Forscher identifizierten eine Klasse von Geruchsstoffen, die sie als duftende Dioxanderivate (FDD) bezeichneten und die die Aktivität von GABA stark verstärken, indem sie auf GABA-Rezeptoren wirken. Die FDDs hatten die größte Wirkung auf GABA-Rezeptoren, die eine ß1-Untereinheit enthalten. Anhand der Gehirne von Mäusen identifizierten die Forscher diese Rezeptoren in bestimmten Neuronen im Hypothalamus, einer Region, die an der Kontrolle des Wachzustands beteiligt ist. Die Forscher sagen, dass ihre Studie eine neue Klasse von Modulatoren von GABA identifiziert hat, die spezifisch für einen bestimmten Typ von GABA-Rezeptoren sind (Typ-A-Rezeptoren mit einer ß1-Untereinheit). Wie bei jeder Tier- und Laborforschung sind freilich Behauptungen, dass sie zur Behandlung menschlicher Krankheiten eingesetzt werden können, Extrapolationen, die nicht zwangsläufig auf den Menschen übertragen werden können. Es ist noch viel zu früh, um zu sagen, dass Jasminduft ein Ersatz für Valium ist. Eine solche Schlagzeile verdeutlicht nicht, dass diese Studie, die an Mäusen und Froschzellen durchgeführt wurde, noch in den Kinderschuhen steckt (Quelle und mehr dazu hier bei Nursing Times).
Von der Theorie zu praktischen Produkten für besseren Schlaf
Diese Erkenntnisse brachten Cornelia Dähling aus Köln – sie war ärztlich geprüfte Aromapraktikerin – auf die Idee, ein schlafförderndes Körperöl zu entwickeln, ihre erste Reihe „Zur Nacht“ entwickelte Cornelia zusammen mit einem Schlafmediziner aus Köln. Der Name ihrer kleinen Firma heißt sehr passend Óleus. Ich durfte das sehr sparsam anzuwendende fein duftende Körperöl eine zeitlang testen, denn ich bin eine gute Kandidatin für diese lästige (und im Extremfall sogar sehr ungesunde) Beschwerde.
Das Öl enthält neben Bio-Mandel- und Jojobaöl einen superseltenen kolumbianischen Enfleurage-Auszug aus Gardenia jasminoides, Melissenöl, Rosenöl und Benzoeharz. Freilich ist auch ein klein wenig des „Holzhammer-Duftes“ Vetiver sowie Neroliöl enthalten.

Gardenia jasminoides
Der Duft ist warm, blumig, umhüllend, die Konsistenz angenehm samtig, ohne allzu stark zu fetten. Ich wende das sehr pflegende Öl am liebsten auf dem Solarplexus-Bereich und auf den Fußsohlen an. So werde ich etwas ruhiger, lästige Gedanken und unerledigte Büroarbeit drängen sich nicht mehr so in den Vordergrund. Neben dem Öl gibt es noch einen Roll-on, ein Spray und ein Konzentrat nur aus ätherischen Ölen. Frau Dähling ist im Frühjahr 2018 viel zu jung verstorben, nachdem ihre Familie zunächst Óleus weiter führte, wird diese kleine liebenswerte Firma von der engagierten Nadine Cappelletti weiter geführt. Die feinen Produkte von Óleus sind in unserem Shop erhältlich.
Bei Maienfelser gibt es auch endlich wieder das konzentrierte Gardenien-Enfleurage-„Öl“ wieder, diese seltene Kostbarkeit kommt auch aus Kolumbien. Damit kommt man sehr weit, der betörende Duft ist extrem schwer und wird entsprechend super-sparsam dosiert.
Gardenie und Melatonin – ein unschlagbares Paar
Als Ergänzung empfehle ich inzwischen gerne Sauerkirschen, diese enthalten Melatonin, dieses „Schlafhormon“ wird bei Menschen mit Schlafstörungen oft unzureichend gebildet (unter anderem durch blaues Licht wie von vielen Bildschirmen ausgestrahlt, abends sollte unbedingt eine Filterbrille getragen werden, für wenige Euro in Drogeriemärkten erhältlich). 10 bis 12 leckere Sauerkirschen circa 30 Minuten vor dem Einschlafen können unterstützend wirken.
Melatonin wird aus Serotonin vom Körper gebildet, dafür benötigt der Körper ausreichend des Eiweißbausteines Tryptophan. Dieses ist enthalten in Haferflocken (diese würden bei Schlafproblemen abends als Porridge fast mehr Sinn machen als zum Frühstück!!). Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen und Bohnen, sowie Nüsse (insbesondere Cashews[butter] und Eier[speisen] zum Abendessen wären auch sinnvoll.
Ein sehr schön gemachtes und ausführliches Interview (über 2 Stunden!) mit dem Riech- und Nasenforscher Prof. Dr. Dr. Dr. Hanns erschien im Magazin Forschergeist. Es lohnt sich, diesem sympathischen deutschen Pionier der Riechforschung, der inzwischen (hoffentlich) seinen wohl verdienten Ruhestand genießt, mal beim Erzählen aus seinem spannenden Leben zuzuhören, beispielsweise auch hier in diesen zwei wunderbaren Vorträgen von 2019 an der Uni Mainz „Von der Nase ins Gehirn“ und „Riechen, Schmecken, Glücklich sein„.
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Liebe Eliane,
ich freue mich immer wieder, wenn Du neue Artikel zum Thema SCHLAF bringst.
Denn es ist gefühlt das Thema Nr. 1 in der Klinik um das sich fast alles dreht.
Der Schlaf ist so enorm wichtig für, doch so oft, ist er gerade bei „uns“ in der westlichen Gesellschaft so oft gestört. Einschlaf- Durchschlafstörungen, Störungen des Tag- und Nachtrhythmus und und und…
Das Schlaföl klingt wirklich sehr gut, Danke für den Tipp.
Viele liebe Grüße
Daniel
Danke Eleane für den Tipp und auch den link zu Oleus, bin jetzt sehr neugierig auf diese offenbar sehr gut konzepierten Produkte! ?☺️?
Liebe Eliane!
Das Thema „Schlaf“ betrifft sehr viele Menschen, nicht nur Erwachsene leiden unter Schlafproblemen (sei es ein Einschlaf- oder Durchschlafproblem), sondern auch viele Kinder sind davon betroffen. Interessant wäre es zu wissen, ob diese Duftkompositionen – in abgeschwächter Form – auch für Kindernasen geeignet wären? Gibt es dazu irgendeine wissenschaftliche Erkenntnis?
Danke für Deine immer wieder bereichernden Informationen!
Ingrid
Liebe Ingrid, mir fällt auf Anhieb keine Studie ein, nur die Einzelfallbeobachtung bei einem Kind mit Lasea Lavendelöl-Kapseln, doch da ging es um ADHS. Ich habe einem meiner Söhne Lasea ab circa 12 (einige Tage) gegeben, d.as hat ihn fast sofort beruhigt und entspannt (hat nicht 14 Tage gebraucht, wie bei Erwachsenen bzw vom Hersteller empfohlen). Anhand der Inhaltsstoffe sollte die Óleus-Mischung für Kinder geeignet sein, ich würde sie aufgrund des für Kinder vermutlich zu starken Duftes nochmals mindestens mit 50% eines anderen fetten Öles runter verdünnen bzw so, dass man den Duft als Erwachsener nur noch schwach empfindet.
Hallo liebe Eeane, ich habe es soeben bestellt! Vielen Dank für den ausführlichen Bericht!
Gabi
Liebe Samate, schön, dass du damit vermutlich Unterstützung bekommen kannst, ich hoffe, du bist ansonsten wieder stabil? Und danke für das separate I <3 Gruß in die alte Heimat!
https://www.amazon.de/Monoi-Tiare-Original/dp/B0019YLLAE/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1523869961&sr=8-1&keywords=monoi+tiare
https://www.amazon.de/Yves-Rocher-pflegendes-exotischem-Tiar%C3%A9-Duft/dp/B00O9TZB0M
Hallo ist in diesen beiden Hautölen die Gardenia jasminoides enthalten?
Habe schon oft von der benzodiazepinähnlichen Wirkung von Gardenia jasminoides gelesen und gehört, aber noch nie ein äth.Öl daraus gefunden. Für meine Arbeit auf einer psychiatrischen Station für komorbid erkrankte Suchtpatienten wäre das sehr interessant!
Viele Grüße, elke
Hallo Elke, wie darf ich diese Frage verstehen? Ist vielleicht das Wort „Enfleurage“ nicht deutlich? Das ist ein sehr altes und extrem aufwändiges, Zeit beanspruchendes Verfahren zur Gewinnung von Jasminduft, Tuberoseduft, Gardenienduft und manchmal auch anderen stark duftenden Blüten. Siehe auch hier https://de.wikipedia.org/wiki/Enfleurage Im Satz „Es enthält neben Bio-Mandel- und Jojobaöl einen superseltenen kolumbianischen Enfleurage-Auszug aus Gardenia jasminoides“ steht, dass dieser Duft durch das traditionelle Enfleurage-Verfahren gewonnen wurde und in der Mischung enthalten ist, also ja. Wie so viele Blüten kann man auch die Gardenienblüten nicht destillieren, also kein ätherisches Öl gewinnen. Jedoch so wie es Jasmin-Absolue und Jasmin Enfleurage-Auszug gibt bzw gab, so gibt es aus Gardenienblüten ein Enfleurage-„Öl“ (eben nicht Öl, weil nicht destilliert, von Vanille und Tonka gibt es auch keine natürlichen ätherischen Öle, es handelt sich immer um alkoholische Extrakte bzw Auszüge). Ich hoffe, dass diese Antwort nun vermitteln konnte, dass es sich um ein natürliches Körperöl handelt.
Liebe Eliane,
ich habe Öl und Spray bestellt und 3 Tage jetzt getestet, es wirkt! Danke für den Tipp.
Martine
Hey Martine, das ist ja super, freut mich sehr! danke für deine Rückmeldung!
Sehr geehrte Frau Zimmermann,
mit aller gebotenen Höflichkeit und Zurückhaltung möchte ich darauf hinweisen, dass Sie in Ihrem Beitrag zwei unterschiedliche Sachverhalte miteinander verbinden, die meiner Ansicht nach nicht unkommentiert verbunden werden können:
Die Studie von Prof. Hatt arbeitet mit den beiden von Ihnen genannten synthetischen Riechstoffen. Diese Riechstoffe riechen nach Gardenien. – Bis hier ist alles gut. Aber die nun folgende Überleitung zu einem Produkt, welches als Wirkstoff natürliches Gardenienabsolue nennt, suggeriert beim Leser eine Gleichsetzung von natürlichem Gardenienabsolue und den beiden synthetischen Riechstoffen. Tatsache ist jedoch, dass die zitierte Studie nicht mit natürlichem Gardenienabsolue gearbeitet hat.
Zweifel sind wohl angebracht, ob – sollte es detaillierte Analysen geben – die im Gardenienabsolue enthaltenen chemischen Verbindungen mit den in der Hatt-Studie verwendeten synthetischen Riechstoffen übereinstimmen. Nur in diesem Fall wären die Studienergebnisse auf das Naturprodukt übertragbar.
Ein ähnliches „Schicksal“ hat übrigens auch die Hatt-Studie mit dem Riechstoff Sandalore erlitten. Auch hier wurden die Studienergebnisse in vielen Pressemitteilungen und Berichten ganz selbstverständlich auf natürliches Sandelholzöl (Santalum album) übertragen. Offenbar ist bei vielen eine Bereitschaft/Neigung vorhanden, valide positive Eigenschaften von synthetischen Stoffen auf vermeintlich identische natürliche Substanzen zu übertragen. Interessanterweise wird die Umkehrung nicht akzeptiert.
Bitte verzeihen Sie mir diesen etwas beckmesserischen Kommentar, aber ich glaube, dass Sie selbst sehr genau um die Bedeutung von Formulierungen und Schlussfolgerungen wissen – und mir diesen Kommentar nicht verübeln werden.
Mit freundlichen Grüßen
Ach Eliane, bei mir hat es auch so gut gewirkt und nun ist Cornelia Dähling verstorben, das tut mir so unendlich leid. Hoffentlich kann die Firma erhalten bleiben, wer auch immer sie weiterführen könnte.
Traurige Grüße aus dem Neanderthal!
Liebe Samate, danke fürs Bescheid geben, das kann doch nicht wahr sein! Ich hatte noch nichts davon gehört.
Hallo , Frau Zimmermann . Bin total erstaunt, dass ich hier erfahren konnte, dass der Duft der Gardenien heute wirklich für meine stundenlange starke Müdigkeit verantwortlich war . Mir geht es sehr gut , bin nicht überarbeitet und es besteht kein Grund am Nachmittag so müde zu sein . Ich hatte mich im Pavillon auf eine Liege gelegt und gelesen . Mir zu Füssen ein Kübel mit ca 10 Gardenienblüten . Alle sehr gross und kräftig und seit gestern aufgegangen . Nach einer Weile überfiel mich diese starke Müdigkeit und ich schlief ein . Auch nach dem Erwachen hielt die Müdigkeit noch lange an . Mir fiel der Ausdruck BETÄUBENDER DUFT ein und mein Verdacht fiel auf die Gardenie .Hier habe ich nun meinen Verdacht bestätigt gefunden .
Ansonsten werde ich abends nicht müde und gehe sehr spät ins Bett .
Gibt es eine Möglichkeit von den Blüten selbst ein Duftöl herzustellen , dass ich auf meinen Nachttisch stellen kann um müde zu werden ?
Hab gesehen , dass dieses Thema schon vor 2 Jahren hier aktuell war .
Würde mich über eine Antwort sehr freuen .
Liebe Grüsse aus Athen Sigrid Kanakis
Liebe Frau Kanakis, das ist ja eine „lustige“ Beobachtung, vielen Dank, dass Sie diese mit mir teilen! Ich sehe nur eine schwache Möglichkeit, einen duftenden Auszug, der also seinen Duft verströmt, zu versuchen. Ouzo! Füllen Sie mal ein Marmeladen-Schraubglas mit den Blüten, leicht „stopfen“ aber nicht total zusammen drücken, dann auffüllen mit hochprozentigem Alkohol (Anis und andere Gewürze in Ouzo wirken auch entspannend und lösend), so dass wirklich alle Blütenblätter bedeckt sind, es darf nichts raus schauen, sonst schimmelt es womöglich. 2-3 Wochen ziehen lassen, dass die Blüten entnehmen. Soweit ich weiß, lösen sich die Gardenien-Duftstoffe besser in Fett, darum gibt es diese wunderbaren Kokosfettauszüge zur Körperpflege, doch diese würden den Duft nicht bis an ihr Kopfkissen verströmen. Dann müssten Sie ein Tuch damit einreiben und in Nasennähe legen. Ich habe eine Pflanze hier, doch die Knospen wollen einfach nicht aufgehen. Ich bin so vertraut mit diesem herrlichen Duft von Straßen in Südbrasilien, wo ich auswuchs, dort werden die Sträucher gerne mal am Straßenrand gepflanzt. Haben Sie meinen neueren Artikel über den Gardenien-Duft gelesen? https://aromapraxis.de/2020/05/22/gruen-duftende-molekuele-stoeren-das-neue-corona-virus/ Viele Grüße von der kühlen Grünen Insel ins sicher heiße Athen!
Update zum in der Studie eingesetzten Riechstoff „Vertacetal coeur“ (VC):
Ich habe mir das Vertacetal coeur inzwischen besorgt. Die Substanz ist – wie viele synthetische Riechstoffe – recht preiswert. Erhältlich ist es u.a. in einem amerikanischen Online-Shop für Parfum- und Aromastoffe. (Hinweis: auch wenn die reine Substanz sehr günstig ist, fallen leider sehr hohe zusätzliche Kosten für Versand und Zoll an!)
Interessanterweise duftet Vertacetal coeur nur sehr entfernt nach Gardenien. Viel dominanter sind grün-fruchtige Elemente, die an Grapefruit und Rhabarber erinnern. Dabei ist der Gesamteindruck sehr ätherisch, ja etwas „fuselartig“ (aldehydisch) – aber nicht unangenehm. Dennoch wäre der alleinige Einsatz in einem „Schlafduft“ wohl ungeeignet. Neben einer IFRA-Empfehlung, die einen Einsatz von VC in einem Duftkonzentrat bis zu 8% empfiehlt, erscheint auch aus geruchlichen Gründen eine Verwendung nur in Kombination mit weiteren Duftstoffen (ätherische Öle) ratsam.
Hallo Frau Zimmermann,
ich habe mit großem Interesse ihren Beitrag zu Schlafproblemen gelesen und spontan versucht mir über Oleus C ein Öl zu bestellen. Seit diesem Jahr nun haben Freunde und Familie von Frau Dähling die Firma Oleus wieder ins Leben gerufen und ich habe mir 1 Körperöl und 1 Roll on gekauft.
Das Körperöl hat nun eine Zusammensetzung aus Jojobawachs, Mandelöl, Benzoe siam, Mandarine, Vetiver, Gardenia jasminoides, Lavendel, Melisse und Neroli.
Ich habe es 1 Woche mit und ohne getestet und es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Nun habe ich es mir angewöhnt das Öl abends lt. dem Oleus Ritual vorm Schlafengehen auf die Füsse zu reiben und manchmal reibe ich auch meine Hände ein, der Duft ist ganz toll. Wenn ich es benutze schlaf ich wirklich durch und selbst ein Toilettengang stört mich nicht und ich schlafe problemlos wieder ein, also ein wirklich richtig gutes Mittel.
Und das beste, man braucht max 2-3 Tropfen.
Es ist gut zu wissen, dass es nicht immer die chem. Tabletten Keule sein muss, sondern auch in der Natur gibt es etwas, vor allem ist es OHNE Nebenwirkungen.
Noch dazu ist die Zusammensetzung richtig gut, um ruhiger zu werden, ich bin viel entspannter.
DANKE also für diesen Beitrag, viele Grüße und alles Gute
Annette Neu
Danke für dieses schöne Erfolgs-Feedback! Ich freue mich auch, dass es diese feine Komposition nun wieder gibt und empfehle sie gerne weiter!
Hallo Frau Zimmermann,
ich bin auf Ihren Artikel gestoßen und habe mir nun auch das Öl der Firma Oleus bestellt, da ich phasenweise immer wieder unter Schlafstörungen sehr leide.
Nun habe ich gelesen, das Gardenia jasminoides eine giftige Pflanze ist. Da ich mich mit ätherischen Ölen und Aromatherapie kaum auskenne, möchte ich fragen ob das Öl als sicher gilt ?
Mit freundlichen Grüßen
Sorry für die späte Antwort, ich wollte eigentlich erst selbst bei Oleus nachfragen. Ich bin mit Gardenien aufgewachsen (in Brasilien), wenn überhaupt, dass müsste ein Kind schon massenweise Blüten essen! (https://www.gardenguides.com/13427866-are-gardenias-toxic.html) Ob die Spuren an Toxinen in G. jasminoides dann fettlöslich sind, ist noch die Frage – nur dann kämen sind in noch winzigeren Spuren in den winzigen Anteil der Ölmischung (der Duft ist sowas von intensiv, dass nur eine hohe Verdünnung erträglich ist). Da ist jeder Aufenthalt an einer Tankstelle oder das Essen von Nicht-Bio-Margarine gefährlicher… Wenn Sie es ganz genau wissen möchten, müssten Sie sich an das Team von Oleus wenden. Ich hoffe, meine Antwort hilft Ihnen trotzdem weiter.
Liebe Eliane, vielen Dank für den Tipp mit der Firma Óleus!
So etwas persönliches und kundenfreundliches habe ich selten erlebt!
Das Körperöl selbst ist angenehm „schwer/betörend“ im Duft und ich habe mir vor dem Schlafengehen einen Tropfen direkt in den Bauchnabel einmassiert und ebenfalls die Hände damit einmassiert.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich sehr viel besser geschlafen hätte, aber der Duft ist wie ein feiner „Schutz“ für eine nervöse Aura.
Vielleicht wird der Schlaf bei einer regelmässigen Anwendung tatsächlich auch noch besser 🙂
Nochmals Danke, dass du das Thema Schlaf behandelt hast! Leider ist es sehr lästig, wenn man zu den Schlecht-Schläfern zählt. Und daher bin ich um jeden Tipp dankbar!
Liebe Grüße, Heiko