Ein globaler Pharma-Hersteller bewirbt neuerdings ein Produkt zu Schmerzlinderung aus “87,48% biologischen Inhaltsstoffen” (gemäß seiner Angabe) – ist das nun eine Form der Aromatherapie? Dieser Konzern verkaufte bislang eine erfolgreiche Schmerzsalbe mit dem Wirkstoff Diclofenac, deren Name mit “Vol” anfängt und auf “ren” endet 😉 Ich bin erstaunt und schließe aus der Neuentwicklung, dass es finanziell wirklich lohnend sein muss, auf diesen Zug als “Trittbrettfahrer” aufzuspringen und so eine umfangreiche und kostenintensive Produktentwicklung zu finanzieren. Also muss es genügend an solchen sanften Mitteln interessierte Kunden mit Schmerzen geben, denn große Firmen machen vor ihrer Produktentwicklung umfassende Untersuchungen des in Frage kommenden Marktes.

Gaultheria bei Schmerzen

Wintergrün oder Niederkriechende Scheinbeere, Gaultheria procumbens

Dieses neue Gel ist allerdings als Kosmetikum deklariert (im Gegensatz zu einem Arzneimittel); die Konsistenz wird mit Aloe vera erreicht, dazu etwas Alkohol sowie Pflanzen, die ich auch in meinen veröffentlichten Rezepturen bei Schmerzen einsetze (bis auf die Rosskastanie). Der Hersteller gibt an, dass zusätzlich folgende bewährte Heilpflanzen enthalten sind und dass das neue Gel “für die tägliche Anwendung bei müden und verspannten Muskeln” sinnvoll sei: Arnika, Pfefferminze, Wintergrün, Rosskastanie und Centella (Indischer Wassernabel).

Über Wintergrünöl habe ich etliche Informationen hier auf dieser Seite im Öle-Lexikon unter dem Buchstaben W zusammengefasst. Das wunderbare Centella-Mazerat empfehle ich übrigens schon seit “ewigen Zeiten” als wirksames Mittel für den Collagenstoffwechsel in unserer Haut, also super bei Cellulite und Narben, es ist bei Maienfelser erhältlich. Auch das destillierte ätherische Öl aus dieser ayurvedischen Verjüngungspflanze (Ramayana) ist bei Maienfelser erhältlich, dazu als wichtige Ergänzung mit den wasserlöslichen Inhaltsstoffen das Centella-Hydrolat.

Infos zum Öl in Öle-Lexikon, einfach auf das Bild klicken

Das alles passt zu meinen Rezepturen bei Knieschmerzen (zum Artikel). Mit oder ohne das ebenso stark schmerzlindernde Rhododendronöl. (Artikel und eine weitere Rezeptur zur Schmerzlinderung). In Episode 23 unseres (kostenlosen) Podcasts sprechen wir auch über Lösungen bei Schmerzen, die Übersicht samt Beschreibungen aller inzwischen fast 50 Podcasts ‘Aromatherapie für die Ohren’ befindet sich hier, wir freuen uns über Feedback hier bei den Kommentaren oder per E-Mail: feedback@aromatherapie-fuer-die-ohren.de Denn im Internet-Urwald, den global agierende Kraken mit dem Content (den Texten und Bildern) ihrer vermeintlich kostenlos agierenden Nutzer füllen lassen, werden wir nur gefunden und minimal besser sichtbar gemacht, wenn “Bewegung” auf unseren Seiten stattfindet, beispielsweise durch Nutzung unserer Kommentare-Funktionen und durch Weiterempfehlung unserer Beiträge.

Immer dran denken, dass bei chronischen Schmerzen ein ungenügender Omega-3-Fettsäuren-Spiegel vorliegen könnte, ggfs eine Fettsäure-Analyse vornehmen und/oder eines der hochwertigsten Produkte kurmäßig, also für mindestens 3 Monate, einnehmen. In unserem KollegInnenkreis nehmen wir die Öle von Norsan (Fischöl oder veganes Algenöl). Bitte – wenn möglich – keine billigen Kapseln nehmen, diese enthalten oft minderwertige, oxidierte Öle (man kann ja nicht riechen, was drin ist, ähnlich wie bei billigen Teebeuteln: es kann allerlei Zeugs eingeschweißt werden, der Verbraucher merkt es ja nicht…).

“Schmieren” alleine wird keine effektive und nachhaltige Linderung der chronischen Schmerzen bringen, wir müssen also unbedingt auch “von innen” für eine gute Versorgung mit entzündungshemmenden Bausteinen sorgen. Die Reduktion von übermäßig viel Sonnenblumenöl (viel Omega 6), das in allzu vielen “gesunden” Produkten enthalten ist, sowie das Essen von weniger  tierischen Produkten, welche extrem mit entzündungsfördernder Arachidonsäure beladen sind, kann zusätzlich ein wichtiger Schritt der Schmerzlinderung sowie der Verringerung von “stillen Entzündungen” sein.

WebSeminar Aromatherapie für Kopf und Seele Eliane ZimmermannIn diesen herausfordernden Zeiten, die sich offenbar immer noch zuspitzen, steht für uns SEELENPFLEGE und Resilienz an ganz hoher Stelle. Anlässlich der baldigen Veröffentlichung unseres neuesten Buches Aromatherapie für Kopf und Seele (Ulmer Verlag, es kann in unserem Shop vorbestellt werden {nein es ist nicht ausverkauft, unsere Software bietet momentan keine Möglichkeit, noch nicht vorhandene Produkte anders zu kennzeichnen}), werden wir im gleichnamigen Web-Seminar am 4. Oktober ab 18:30 Uhr einige unserer bewährten Rezepte und Tipps zur effektiven und wohltuenden Seelenpflege mit denen teilen, die sich für dieses Thema interessieren (zur Anmeldung einfach aufs Bild klicken!).

Da wir täglich Fragen zu Anwendungen von ätherischen Ölen – auch bei diversen Unpässlichkeiten – auf allen unseren Kanälen bekommen, entschieden wir uns,  ein Live-Frage-Web-Seminar anzubieten. In diesem hätten direkt Fragen an uns gerichtet werden können. Denn viele Fragen und die entsprechenden Antworten sind für viele Menschen interessant, man hätte sich auch über seine Erfahrungen austauschen können. Doch das Interesse war erschreckend gering, so dass wir es – schweren Herzens – ausfallen lassen.

PS :: Kaum war dieser Artikel abgeschickt, erreichte mich eine Meldung, dass vermutlich ab kommenden Dezember die Menge an Methylsalicylat und damit an Wintergrünöl neuen Restriktionen unterliegen wird. Es ist zum Mäusemelken, als ob die EU-Bürositzer nichts Wichtigeres in Sachen Gesundheit der Bürger zu tun hätten, als dieses hoch wirksame Molekül im Fokus zu haben… In einem der wirklich mühsam zu durchdringenden EU-Papiere (Annex public consultation fragrance allergens.pdf) ist nachzulesen, dass “When its concentration exceeds: – 0,001 % in leave-on products – 0,01 % in rinse-off products the presence of the substance must be indicated in the list of ingredients.” Bislang verstehe ich das “Amts-Chinesisch” so, dass bei einem Anteil von mehr als 0,001 % in einer Creme oder Lotion, die auf dem Körper verbleibt, enthalten ist, muss der Name des Moleküls, also Methylsalicylat, nun auf der INCI-Liste nachzulesen sein. Bei abwaschbaren Kosmetika, wie Duschgel oder Shampoo, darf der Anteil maximal 0,01 % betragen, bei mehr muss deklariert werden. Wie die erlaubte Gesamtmenge aussehen wird, erschließt sich mir aus diversen EU-Listen noch nicht.

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