Wir saßen also vorgestern, am Donnerstag (28.9.) friedlich und gut gelaunt am Unterrichten – es ging um den zweiten Tag der freundlichen duften Moleküle – da erreichte uns eine Pressemeldung: “Krebserzeugendes Safrol in ätherischen Ölen” (Quelle). Dazu lautete die Headline einer Zeitung “Ätherische Öle gemäss Basler Kantonslabor krebserregend”. (Man beachte den Schritt von einer spezifischen Aussage zu einem verkaufsfördernden unkorrekten Presse-Schrei.)

Ach nein, nicht schon wieder, so kurz nach dem Inkrafttreten der Deklarationspflicht von 56 angeblichen Allergenen auf den immer länger werdenden Etiketts von Ätherisch-Öl-Fläschchen und Naturkosmetika. Da verschlug (und verschlägt) es mir schier die Sprache!

Halbwahrheiten sind die neuen Nachrichten

Von den 44 erhobenen Proben wurden 23 Verkaufsverbote ausgesprochen.” heißt es im Text des Kantonalen Laboratoriums Basel-Stadt, und weiter “Safrol ist gemäss Chemikalienrecht als krebserzeugend der Kategorie 1 (die gefährlichste Kategorie) eingestuft und löst in Tierversuchen nachweislich Leberkrebs aus.

Ich frage mich nun: WER hat diese Untersuchungen und vor allem die Verbreitung der Angstmache in Auftrag gegeben?! Wer hat ein Interesse daran, diese alten, nur einseitig beschriebenen Kamellen aufzuwärmen? Wer versteckt sich hinter der vermeintlichen Sorge um die Gesundheit der Bevölkerung?

Nun bin ich ja wirklich dafür bekannt, dass ich lieber zu oft warne als zu selten, ich nerve mit meinen ständigen Aufrufen zu physiologischen Verdünnungen, ich spreche die Lebergesundheit regelmäßig an (wer unsere 99 Podcast-Folgen kennt, kann das bestätigen), ich warne vor inneren Anwendungen durch wenig geschulte Laien, oder solchen, die gar nur Produktschulungen als “Fortbildung” nachweisen können.

Wären nicht ganz andere hoch toxische Moleküle von den belasteten BürgerInnen viel, viel dringender fern zu halten, als ein paar Molekülverbindungen, die ab und zu eingeatmet oder in Form eines 2%ig verdünnten Körperöles ÄUSSERLICH angewendet werden?! Diese haben mit der Leber (so gut wie) nichts zu tun, ganz anders als die Lebern der zwangsgefütterten Labortiere, welche massenweise isoliertes Safrol, Methyleugenol, Cumarin, Methylchavicol über lange Zeiträume fressen müssen.

Meistens handelt es sich um Nagetiere, die nicht (oder kaum) über Enzyme verfügen, um beispielsweise Methyleugenol zu verstoffwechseln (Kräuter mit diesem Inhaltsstoff gehören nicht zu ihrem “Beuteschema”, diese würden sie vermutlich nicht freiwillig fressen). Kein Wunder, dass ihre Lebern nach dieser Fress-Folter streiken, regelrecht zusammenbrechen und sich dann Tumore entwickeln.

Eliane Zimmermann Schule für Aromatherapie

Cinnamomum camphora, dieser Baum kann unterschiedlich duftende Substanzen ausbilden: Campheröl (Bornan-2-on), Ravintsaraöl (1,8-Cineol) oder Ho-Blätter-Öl (Linalool)

Wenn die Übertragungen von Reaktionen im Tier-Organismus konsequent durchgeführt werden würden, müsste auch jeglicher Konsum von Schokolade verboten werden! Den schon kleinste Mengen des in der Schokolade enthaltene Theobromin killt Hunde, das ist kein Geheimnis! Liebe Schweizer, was wäret ihr (und wir) nur ohne eure wundervolle Schoki?! Wir Menschen sind zum Glück mit Enzymen ausgestattet welche Alkaloide wie Theobromin (auch in Kakao) zerlegen und somit verdauen können.

Besonders gewarnt wird vor den ätherischen Ölen von

  • Zimt (welcher Zimtbaum ist eigentlich gemeint? Bitte mehr Infos dazu! Es gibt Zimtöl von diversen Cinnamomum-Bäumen und auch von unterschiedlichen Pflanzenteilen: Borke/Rinde, Blätter, Blüten, Wurzeln (wer Zimtöle nicht “ordentlich” verdünnt, verätzt sich sowas von schnell Haut und Schleimhäute, zudem verdirbt man sich den Geschmack von Speisen mit nicht stark runter verdünntem Zimtöl)
  • Muskat
  • Ho-Blätter (welches allenfalls Spuren von Safrol enthalten kann, dazu jedoch über 90 % des nachweislich antitumoral wirksamen Linalool, dazu mehr weiter unten)

Über diesen Themenbereich und über die behutsam anzuwendenden Phenylpropane und ähnliche Benzen-Verbindungen schrieb ich bereits in einer der frühen Auflagen meines Fachbuches Aromatherapie für Pflege- und Heilberufe sowie in den Unterlagen, die TeilnehmerInnen meiner Kurse über die freundlichen Moleküle erhalten.

Ich berichtete auch schon oft genug über die das spannenden Muskatnussöl, welches reichlich Safrol enthalten kann. Meine Gedanken und Empfehlungen zur Einnahme von ätherischen Ölen werden regelmäßig aktualisiert, zuletzt im Artikel von 2022.

Bei toxikologischen Labortests werden oft nur isolierte Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen durchleuchtet und dann – ohne Berücksichtigung von anderen (mehrheitlich sanften) Molekülen, die bei Anwendungen im täglichen Leben relevant sind – als hoch giftig gebrandmarkt und mit unsinnigen Warnungen versehen.

In einem anderen meiner Artikel war 2011 zu lesen, welche ätherischen Öle aufgrund von Benzen-Verbindungen (Phenylderivaten, Benzol-Ringverbindungen) nur verdünnt in Verkehr gebracht werden durften (dass sich einige nicht-europäische Öleanbieter nicht um solche Vorschriften scheren, steht auf einem andern Blatt).

Vom Autor dieses neuen Angriffs auf unseren Bereich der Naturheilkunde, Herrn Fabian Heule ist zu lesen, dass “sobald Safrol in die falsche Zelle gelangt um da an der falschen DNA-Base ein Addukt bildet, sich eine Krebszelle entwickeln kann” (mehr Details im vollständigen Laborbericht von Fabian Heule und Dr. Sarah Hangartner). Wer im Physiologie- und Anatomieunterricht aufgepasst hat weiß, dass jeder Mensch, zumindest ab einem bestimmten Alter (bereits in der Jugend, wie mir eine Wissenschaftlerin aus ihren Sezierkurs-Erfahrungen mitteilte) IMMER einzelne Krebszellen im Körper hat. Um diese in Schach zu halten und zu eliminieren, muss unser Immunsystem topfit sein.

Der Laborfachmann schreibt von Menschen, die angeblich täglich ein paar Tropfen eines ätherischen Öles mit Safrol oral aufnehmen. Ich kenne niemanden der/die täglich ätherische Öle, die Phenylpropane enthalten, konsumiert (ich weiß jedoch um die Menschen, die glauben mit täglich geschlucktem Oreganoöl ihr Immunsystem zu stärken, dieser missionarisch verbreitete Irrglaube scheint in der Schweiz besonders hohe Wellen zu schlagen). Auch dazu schrieb ich auch bereits öfters und die horrenden Mengen an Oreganokraut, die dabei indirekt in flüssiger Form gegessen werden, zeigten Sibylle Broggi-Läubli von der Sela Schule in Bern und ich in diesem Video anhand einer vollen Salatschüssel).

Alles kann Krebs auslösen: Die Menge und ein intaktes Immunsystem bestimmen darüber

Die Mini-Mengen, die bei korrekter Verdünnung von ätherischen Ölen bei Haut- und Schnupperanwendungen über das Blut in der Leber landen, sind meines Wissens nach überhaupt nicht relevant. Sonst müsste man auch von Mineralölanwendungen – 99% der internationalen Kosmetik – plus deren teils gemeingefährlichen Zusätzen, Leberschäden bekommen.

Mineralöle und die sie begleitenden MOAHs, die Hautbestandteile von konventionellen Pflegeprodukten, stehen immer mehr im Verdacht, sich im Körper anzureichern (vor allem wenn sie wie bei Lippenpflegestiften und Lippenstiften “gegessen” werden, dazu kann im Artikel des Spiegel Online nachgelesen werden.

Die Leber leidet jedoch seit etlichen Jahren ganz besonders unter den leberschädigenden Fruktose-Glukose-Sirups, mit denen inzwischen fast alle süßlichen Nahrungsmittel billig geschmacklich aufgepimpt werden: Limonaden, Kekse, Marmeladen und Konfitüren, Essiggurken, Kuchen, Weihnachtsleckereien usw. Ein tragisches Thema für Kinder und Jugendliche, die bereits in jungen Jahren wegen Leberzirrhosen behandelt werden müssen. Gibt es Verbote der entsprechenden Produkte? NEIN! Dahinter stecken mächtige international die Gesundheit der Bevölkerung bedrohende Konzerne.

Die Leber leidet auch extrem unter dem inzwischen gesellschaftlich akzeptierten täglichem Alkoholkonsum. Dazu gibt es keinerlei Schlagzeilen. Niemand regt sich über die Erkenntnisse aus Studien auf, die ganz klar belegen, dass ein Inhaltsstoff der niedrig- und hochprozentigen “Getränke” – es handelt sich um Acetaldehyd (Ethanal) – ein Karzinogen ist. Dieses Aldehyd ist auch ein Abbauprodukt beim Konsum von alkoholhaltigen Trinkwaren: “Die International Agency for Research on Cancer (IARC) kam im Oktober 2009 zu dem Schluss, dass Acetaldehyd in Kombination mit alkoholischen Getränken krebserzeugend („carcinogenic to humans (Group)“) ist.” (Quelle: BfR Bundesinstitut für Risikobewertung, welches nicht sehr streng mit der Bewertung von täglichem Alkoholkonsum ist). Gibt es Verbote der entsprechenden Produkte? NEIN! Dahinter stecken mächtige international die Gesundheit der Bevölkerung bedrohenden Konzerne.

Gibt es Verbote von nachweislich stark schädigenden trans-Fettsäuren (also industriell veränderten Fetten)? NEIN! Dahinter stecken mächtige international die Gesundheit der Bevölkerung bedrohenden Konzerne.

Gibt es Verbote von nachweislich Demenz und starken Muskelschmerzen auslösenden Statinen, also “Cholesterinsenkern”? NEIN! Dahinter stecken mächtige international die Gesundheit der Bevölkerung bedrohenden Konzerne.

Gibt es Verbote von den mit teils hochtoxischen ewigen Chemikalien (PFAS) ausgekleideten Coffee-to-Go-Bechern und anderen sehr viel Wärme ausgesetzten Nahrungsmittel-to-Go-Boxen?

Gibt es Verbote, so genannten ‘Bio-Lachs’ in Verkehr zu bringen, der meistens mit mehr als einem Dutzend teils heftigen Medikamenten irgendwie mühsam unter Intensivstations-Bedingungen am Leben gehalten wird? Den Schwangere nicht essen sollten….

Wer verdient an diesen meistens täglich oral aufgenommenen Produkten besonders gut?! Vielleicht wäre es mal an der Zeit, diese viel dringenderen Probleme anzupacken, als ein paar eingeatmete Naturdüfte oder äußerlich-kosmetisch angewandte Wohlfühlprodukte… nur mal so als Vorschlag.

Ungezählte Inhaltsstoffe von ätherischen Ölen wirken nachweislich antitumoral

Wer ätherische Öle nicht (in Gedanken oder de facto) in einzelne Bestandteile zerlegt, sondern wer sie als Kunstwerke der Natur, oder chemisch ausgedrückt, als Vielstoffgemische würdigen kann, und wer sich ehrlich und offen auch mit den positiven Studienergebnissen beschäftigt, müsste staunen, dass beispielsweise ein angeprangertes Ho-Blätter-Öl fast komplett aus einem gut untersuchten antitumoral wirksamen Molekül besteht.


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Könnte es nicht sein, dass die circa 95 % Linalool in den meisten Ho-Blätter-Ölen die winzigen Spuren von Safrol, welche die lebende Pflanze vermutlich sehr “klug” als Abwehrstoff gegen Schädlinge bildet, “neutralisiert”? Auch andere, teils strukturell eng verwandte Monoterpenole wirken nachweislich antitumoral: Geraniol, Terpineol-4, Menthol, Citronellol. Ich kopiere im Folgenden mal einige Beispiel-Studien, die ich seit Jahren in meinem Unterricht präsentiere.

Linalool bei Brustkrebszellen: Humane MCF-7 und MDA-MB-231 Brustkrebszellen wurden mit verschiedenen Konzentrationen von Linalool behandelt. Die Studie zeigt, dass Linalool signifikant die Apoptose dosis- und zeitabhängig (p < .05) in allen Gruppen induziert. Elbe H, Ozturk F, Yigitturk G, Baygar T, Cavusoglu T. Anticancer activity of linalool: comparative investigation of ultrastructural changes and apoptosis in breast cancer cells. Ultrastruct Pathol. 2022 Jul 4;46(4):348-358

Rosengeranienöl zeigte antioxidative, entzündungshemmende und krebshemmende Eigenschaften bei verschiedenen metastatische Krebszelllinien: Boukhatem MN, Sudha T, Darwish NHE, Nada HG, Mousa SA. Essence aromatique du Géranium Odorant (Pelargonium graveolens L’Hérit.) d’Algérie : exploration des propriétés antioxydante, anti-inflammatoire et anticancéreuse (anti-angiogénique et cytotoxique), in vitro et in ovo, vis-à-vis de différentes lignées cellulaires cancéreuses métastasiques [Rose-scented geranium essential oil from Algeria (Pelargonium graveolens L’Hérit.): Assessment of antioxidant, anti-inflammatory and anticancer properties against different metastatic cancer cell lines]. Ann Pharm Fr. 2022 May;80(3):383-396

Anti-Krebs-Mechanismen von Linalool und 1,8-Cineol in nicht-kleinzelligen Lungenkrebszellen A549: Rodenak-Kladniew B, Castro MA, Crespo R, Galle M, García de Bravo M. Anti-cancer mechanisms of linalool and 1,8-cineole in non-small cell lung cancer A549 cells. Heliyon. 2020 Dec 15;6(12):e05639

Eliane Zimmermann Schule

Zimt: Ein wertvoller Helfer gegen aggressive Keime, vor allem in der erkältungsträchtigen Jahreszeit, doch in der Schweiz sind nun etliche Zimtöle mit einem Verkaufsverbot belegt

Linalool hemmt die Proliferation von 22Rv1-Prostatakrebszellen und löst Apoptose aus: Zhao Y, Cheng X, Wang G, Liao Y, Qing C. Linalool inhibits 22Rv1 prostate cancer cell proliferation and induces apoptosis. Oncol Lett. 2020 Dec;20(6):289

Linalool wirkt als Prävention gegen Krebszellen am Gebärmutterhals (Cervix) und sieben anderen Tumoren: Cherng JM, Shieh DE, Chiang W, Chang MY, Chiang LC. Chemopreventive effects of minor dietary constituents in common foods on human cancer cells. Biosci Biotechnol Biochem. 2007 Jun;71(6):1500-4

Linalool, das in mehreren EO enthalten ist, darunter auch in denen von Citrus bergamia, induzierte morphologische Veränderungen und Apoptose in menschlichen RPMI-7932-Melanomzellen, während es die Proliferation normaler Keratinozyten nicht beeinträchtigte: Di Martile M, Garzoli S, Ragno R, Del Bufalo D. Essential Oils and Their Main Chemical Components: The Past 20 Years of Preclinical Studies in Melanoma. Cancers (Basel). 2020 Sep 16;12(9):2650 {man beachte auch in diesem Fall, dass Bergamotteöl auch gerne verteufelt wird, wenn nur die minimal enthaltenen Moleküle der Furocumarine in den Fokus geraten; dazu gibt es etliche Studien beispielsweise Menichini F, Tundis R, Loizzo MR, Bonesi M. Provenzano E, Cindio BD, Menichini F. In vitro photo-induced cytotoxic activity of Citrus bergamia and C. medica L. cv. Diamante peel essential oils and identified active coumarins. Pharm. Biol. 2010;48:1059–1065}

Terpineol-4 und Teebaumöl wirken unter anderem gegen Melanomzellen (Schwarzer Hautkrebs): Greay SJ, Ireland DJ, Kissick HT, Levy A, Beilharz MW, Riley TV, Carson CF. Induction of necrosis and cell cycle arrest in murine cancer cell lines by Melaleuca alternifolia (tea tree) oil and terpinen-4-ol. Cancer Chemother Pharmacol. 2010 Apr;65(5):877-88

Terpineol-4 und Teebaumöl wirken gegen Melanomzellen: Calcabrini A, Stringaro A, Toccacieli L, Meschini S, Marra M, Colone M, Salvatore G, Mondello F, Arancia G, Molinari A. Terpinen-4-ol, the main component of Melaleuca alternifolia (tea tree) oil inhibits the in vitro growth of human melanoma cells. J Invest Dermatol. 2004 Feb;122(2):349-60

Geraniol sensibilisiert menschliche Dickdarmkrebszellen für die Behandlung mit 5-Fluorouracil: Carnesecchi S, Langley K, Exinger F, Gosse F, Raul F. Geraniol, a component of plant essential oils, sensitizes human colon cancer cells to 5-fluorouracil treatment. IARC Sci Publ. 2002;156:407-9

Geraniol hemmt das Wachstum und die Polyamin-Biosynthese in menschlichen Dickdarmkrebszellen: Carnesecchi S, Schneider Y, Ceraline J, Duranton B, Gosse F, Seiler N, Raul F. Geraniol, a component of plant essential oils, inhibits growth and polyamine biosynthesis in human colon cancer cells. J Pharmacol Exp Ther. 2001 Jul;298(1):197-200

Geraniol stört die Durchlässigkeit (Permeabilität) der Zellmembran und der Signaltransduktionswege in menschlichen Dickdarmkrebszellen: Carnesecchi S, Bradaia A, Fischer B, Coelho D, Schöller-Guinard M, Gosse F, Raul F. Perturbation by geraniol of cell membrane permeability and signal transduction pathways in human colon cancer cells. J Pharmacol Exp Ther. 2002 Nov;303(2):711-5

Einige ätherische Öle aus Peru, welche allesamt Limonen und Linalool enthalten – bei uns eher unbekannt – wirkten antiproliferativ auf humane MCF-7 Brustkrebszellen und induzierten einen irreversiblen zytostatischen Effekt: Vaca Meza ET, Vasquez-Kool J, Costilla Sánchez NI, Vieira A, Rodrigues RAF, Sartoratto A, Flores Granados ADP, Marin Tello CL, Ruiz ALTG. Chemical composition and anti-proliferative activity of essential oils from some medicinal plants from Cachicadán, Región La Libertad, Perú. Nat Prod Res. 2023 Jul 20:1-6

Das ätherische Öl aus der Zimtrinde von Cinnamomum zeylanicum hatte eine dosisabhängige antiproliferative Wirkung auf aus Fettgewebe gewonnene mesenchymale Stammzellen (AT-MSCs), die Zellproliferation von gesunden Zellen konnte durch niedrige Konzentrationen des Öls induziert werden. Alizadeh Behbahani B, Falah F, Lavi Arab F, Vasiee M, Tabatabaee Yazdi F. Chemical Composition and Antioxidant, Antimicrobial, and Antiproliferative Activities of Cinnamomum zeylanicum Bark Essential Oil. Evid Based Complement Alternat Med. 2020 Apr 29;2020:5190603

Das ätherische Öl aus Zimt (Cinnamomum zeylanicum) hatte auch eine überzeugende Wirkung gegen metastasierende humane Melanomzelllinien (M14). Cappelli G, Giovannini D, Vilardo L, Basso A, Iannetti I, Massa M, Ruberto G, Muir R, Pastore C, D’Agnano I, Mariani F. Cinnamomum zeylanicum Blume Essential Oil Inhibits Metastatic Melanoma Cell Proliferation by Triggering an Incomplete Tumour Cell Stress Response. Int J Mol Sci. 2023 Mar 16;24(6):5698

Ich habe ferner zahlreiche Studien vorliegen, mit denen belegt werden konnte, dass das in fast jedem ätherischen Öl vorkommende d-Limonen deutlich antitumoral wirkt, auch das in Ölen aus Zimt und Gewürznelkenknospe (Nägeli) vorkommende Eugenol konnte antitumorale Wirkungen zeigen.

Also bitte liebe Labormenschen: Bitte schauen Sie sowohl die von Ihnen untersuchten ätherischen Öle als auch Ihre Mitmenschen GANZHEITLICH an! Sezieren Sie unsere schöne natürliche Welt bitte etwas weniger (auch wenn das Ihr Job/Broterwerb ist). Sehen Sie doch bitte nicht hauptsächlich Feinde in Naturmolekülen! Wir Menschen sind seit Jahrtausenden mit wunderbaren Enzymen und ausgeklügelten Mechanismen ausgestattet, um fast alle Naturstoffe – in moderaten Mengen konsumiert – zuverlässig abbauen zu können.

Eine Melodie, nur mit einer Blockflöte gespielt, mag auch nett klingen, doch dieselbe Melodie, von einem talentierten großen Orchester gespielt, berührt viel eher das Herz. Streichelt die Seele, tut uns rundherum gut, hilft unseren psychoneuroimmunologischen Abläufen genau so wie behutsam und anständig gewonnene, abgefüllte, vermarktete und angewendete ätherische Öle. Verbieten Sie bitte nicht aufgrund von Teil-Wahrheiten, sondern klären bitte auf und vor allem: Zeigen Sie nicht nur “eine Seite der Medaille”, trauen Sie den meisten Menschen etwas gesunden Menschenverstand zu! Verbieten Sie in Bereichen, wo es wirklich dringend ist (Erkenntnisse zu den genannten Beispielen gibt es ausreichend!). Halbwahrheiten braucht niemand!

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