Bursera graveolens (Kunth) Triana u. Planch.
Der kostbare und von Raubbau bedrohte „südamerikanische Weihrauch“ namens Palo Santo (Heiliges Holz), ein enger Verwandter des bekannten Weihrauchs duftet völlig anders, eher nach einer Mischung aus Sandelholz mit Weihrauch, dazu einem Hauch Pfefferminze.
Pflanzenfamilie: Burseraceae (Balsambaumgewächse)
Pflanzenteil: Holz
Haupt-Inhaltsstoff(e): 70 % Limonen, einige Sesquiterpene, 8 % Menthofuran
Haupt-Wirkungen körperlich: stark analgetisch (schmerzlindernd), auch und besonders in starker Verdünnung, abschwellend
Haupt-Wirkungen seelisch: stimmungsaufhellend, ausgleichend, hilft beim Abschalten bei „negativen Energien“
Besonders effektive Anwendung: kurze Trockeninhalationen im edlen Riechstift, Kopfkissenspray (Vorsicht, stark! eher Tüchlein-Spray, ggfs zum wieder entfernen)
Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: circa 3 Jahre
Preisniveau: kostbar (aus ethischen Gründen nur das verdünnte Öl kaufen oder kleine Mengen selbst verdünnen)
Herkunft: Ecuador (Galapagos Inseln), nordwestliches Süd-Amerika
In Manabi, Ecuador, im Nationalpark Machalilla (Parque Nacional Machalilla) beschützt der ehemalige Psychologe Dante Bolcato ein großes Areal mit alten und jungen Palo Santo Bäumen. Das ätherische Öl und der Rauch dieses „Heiligen Holzes“ wird seit tausenden von Jahren verehrt. Gesundheitliche Aspekte sind genau so wichtig wie spirituelle Rituale der Reinigung (die wiederum oft mit einer antibakteriellen Wirkung einher gehen).
Für europäische Nasen ist dieser Duft sehr gewöhnungsbedürftig, er ist stark und kräftigend, unüberriechbar und stützend. Ich hatte ein ungewöhnliches schmerzlinderndes Erlebnis mit diesem mir seinerzeit unbekannten Öl: Ende 2012 ‚unterhielten‘ sich Cristina von Aromandina in den USA und ich per Facebook und E-Mail. Am 29.12. kündigte sie mir Öleproben ihrer Firma an.
Wenige Tage später wurden sie bereits vom Postboten – trotz Glatteis auf unserem abschüssigen Sträßchen – geliefert. Er muss sie gerochen haben, denn bereits beim Öffnen kam mir ein balsamisch-mentholig-eukalyptischer Duft entgegen. Cristina stammt aus Ecuador, besuchte dort zwischen Kolumbien und Peru die deutsche Schule (so dass sie das hier gut lesen kann!!! 😉 und lebt nun in den USA, wo sie ätherische Öle aus der Andenregion vertreibt. Da ich auch in den Anden geboren wurde, kamen wir ins ‚elektronische Gespräch‘.
Sie fragte, ob ich das ätherische Öl von Palo Santo kenne. Ich habe natürlich schon öfters davon gehört, es ist als Räucherware bekannt. Doch das Öl kannte ich bis heute nicht. Es gibt in der spanischsprachigen Welt viele unterschiedliche Bäume mit dem Volksnamen Palo Santo, so dass wir uns erst mal über den wissenschaftlichen Namen der von ihr gemeinten Pflanze verständigen mussten.
Ein hoch verehrter und die Gesundheit pflegender Baum
- 69 % D-(+)-Limonen
- in Spuren α-Phellandren, α-Pinen, β-Myrcen, β-Phellandren, p-Cymen
Sesquiterpene
- 1,16 % Germacren D
- jeweils unter 1 %: α-Cedren, α-Farnesen, β-Bisabolen, β-Cubenen, β-Elemen, γ-Cadinen, γ-Muurolen, α-Cubeben, α-Copaen, α-Muurolen, β-Selinen, Thujopsen, Ylangen
Monoterpenole
- 6,91 % α-Terpineol
- in Spuren jeweils von:
- cis-Carveol, cis-β-Terpineol, Linalool, trans-Carveol
Monoterpenketone
- 1,37 % Carvon
- 0,85 % Pulegon
- 0,22 % cis-Dihydrocarvon
Andere
- 8,2 % Menthofuran
Quelle der Inhaltsstoffe: Stillpoint Aromatics
Der Duft ist irgendwie unbeschreiblich, er erinnert mich an südamerikanische Gerüche in Häusern, vermutlich war ein Teil der Inneneinrichtung sie aus diesem begehrten Möbelbau-Holz hergestellt: etwas Pfefferminze, ein Hauch Lavendel, etwas Sandelholz, etwas Kümmel, etwas Zeder.Ein wunderbares Buch (auf englisch), dazu: Sacred Smoke von David Crow beschreibt auf berührende Weise diesen Baum, das Volk, das ihn verehrt, die Bedrohungen durch Armut und gieriges Abholzen. Auf der Seite des Autor befindet sich ein sehr gutes 5-minütiges Video, dass den Baum, die Umgebung, die Destillation zeigt.
Maienfelser Naturkosmetik bietet unterschiedliche (in Deutschland aus dem Holz destillierte) Palo Santo-Öle an und auch die dazu passenden Hydrolate.
Bei Feeling gibt es eine 5%-ige Verdünnung von Palo Santo in Jojobaöl.
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Abbildung Baum: wiki commons by balabiot