Riesentanne

Abies grandis (Douglas ex D. Don) Lindley

Der ähnliche Weihnachtsduft wie der vom ätherischen Öl der Weißtanne (Silbertanne) zeigt eine vergleichbare Wirkung bei entzündlich-rheumatischen Schmerzen von Knochen und Muskeln – zudem wirkt er erhebend und klärend auf den Geist, ideal bei “Gehirnnebel”.

Der Gattungsname Abies kommt vom Lateinischen ‚abire‘, das heißt hoch gehen, weit gehen. Die Riesentanne (Tiefland-Weißtanne, Große Weißtanne, Westliche Weißtanne, Vancouver-Tanne oder Oregon-Tanne) kann 40-70 m hoch werden, sie ist möglicherweise die höchste Abies-Art der Welt. Sie ist eine Tanne, die im Pazifischen Nordwesten und in Nordkalifornien in Nordamerika in Höhen zwischen dem Meeresspiegel und 1.700 Metern vorkommt.

Die ursprünglichen Bewohner von Nordamerika nutzten sowohl die Riesentanne als auch die Weißtanne und pulverisierten die Rinde oder das Pech, um Tuberkulose oder Hautkrankheiten zu behandeln; die Nlaka’pamux nutzten die Rinde, um Hütten zu decken und Kanus zu bauen, und die Zweige wurden als Bettzeug verwendet. Die innere Rinde der großen Tanne wurde von einigen Stämmen der Plateau-Indianer zur Behandlung von Erkältungen und Fieber verwendet. Der Stamm der Okanagan-Colville nutzte die Art als stärkende Droge, um das Gefühl von Schwäche aufzuheben. Die nadeligen “Blätter” haben einen attraktiven, zitrusähnlichen Duft, manche sagen, es schmecke und dufte leicht nach Mandarine, daran ist der Baum gut zu erkennen.

Auch das ätherische Öl gibt Kraft und Durchhaltevermögen, hilft bei körperlicher und seelischer Erschöpfung. Dafür wird es in ein fettes Pflanzenöl gegeben, circa 6 Tropfen auf einen Esslöffel, jeden Morgen und ggfs mittags wird etwas davon auf die Nebennierengegend  (hintere obere Taille links und rechts der Wirbelsäule) mit schnellen kreisenden Bewegungen eingerieben.

Riesentannenöl eignet sich auch hervorragend für selbst gemachte Raumsprays, welche die Raumluft keimärmer machen, eine Studie mit dem Öl der ähnlich zusammengesetzten Weißtanne konnte dies belegen [Lanzerstorfer A, Hackl M, Schlömer M, Rest B, Deutsch-Grasl E, Lanzerstorfer C. The influence of air-dispersed essential oils from lemon (Citrus limon) and silver fir (Abies alba) on airborne bacteria and fungi in hospital rooms. J Environ Sci Health A Tox Hazard Subst Environ Eng. 2019;54(3):256-260]. Dieses Öl hält sich je nach Herkunft, Lagerung und Sauerstoffspiegel im Fläschchen nicht wirklich lange, unter guten kühlen Bedingungen ist der Duft dennoch nach 3 Jahren noch okay. Für Hautanwendungen sollte es nicht älter als maximal 18 Monate nach erstmaligem Öffnen sein.

Dieses Öl gibt es nicht bei vielen deutschsprachigen Anbietern, bei Maienfelser und bei Oshadhi wird man jedoch fündig. Im Raumspray “Waldspaziergang” von Primavera ist es enthalten.

Schöne Anwendungen und Rezepturen beschreiben wir in unserem Magazin “Ich glaub’ ich steh’ im Wald”. Einem wundervollen Nadelbäume-Destillateur in Südtirol – Bergila – sollte nach Möglichkeit mal ein Besuch abgestattet werden, von der Destillation über ein “Heiße-Zweige-Fußbad” bis zu einem fantastischen Kräutergarten und Verkaufspavillon kann dort in wenigen Stunden wahrhaftiger Respekt vor ätherischen Ölen erlernt werden.

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