Santalum album L.
Pflanzenfamilie: Santalaceae (Sandelholzgewächse)
Pflanzenteil: Kernholz, Wurzeln
Haupt-Inhaltsstoff(e): Sesquiterpenderivate: Die Hauptinhaltsstoffe α- (58 %) und β-Santalol (22 %) bestimmen den Duft maßgeblich. α-Santalol duftet leicht holzig und wird bereits als wirksames Neuroleptikum eingesetzt, β-Santalol ist ein starker animalischer Duft, weshalb bei der Parfümindustrie ein hoher Anteil davon für die Basisnoten bevorzugt wird.
Haupt-Wirkungen körperlich: antiseptisch vor allem bei Blasen- und Rachenentzündungen, regt den Lymphfluss an, zur Venenpflege, bei Hämorrhoiden, bei nervöser, gereizter und schuppiger Haut
Haupt-Wirkungen seelisch: aphrodisierend, hilft bei Nervosität aufgrund zu vieler Außenreize
Besonders effektive Anwendung: Körperöl, Sitzbad bei Blasenentzündung, Parfüm
Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: für Hautpflege: circa 4 -5 Jahre, für Naturparfüm: „ewig“
Preisniveau: kostbar
Dieser Baum ist ein Halbschmarotzer, d.h. er braucht zum Wachsen eine Wirtspflanze. Die zarten Wurzeln des Keimlings, der nach 20 Tagen aus der kleinen schwarzen Sandelholzfrucht entsteht, siedeln sich zu den Wurzeln von nahen Bäumen und das junge Pflänzchen muss sich sieben Jahre von diesem Wirt ernähren (dieser stirbt davon ab). Dann wächst der Sandelholzbaum noch bis zu 140 Jahre alleine weiter, bis er eine Höhe von etwa 15 Metern erreicht.
Das ätherische Öl ist nur im Kernholz und in den Wurzeln enthalten, die Rinde und die Blätter duften nicht. Dieses innere Hartholz kann man erst nach 15 Jahren gewinnen, aber aus Habgier werden immer mehr junge Pflanzen gehoben, weshalb die Anwendung von Sandelholzöl – ähnlich wie der Einsatz von Rosenholzöl – sehr behutsam und sparsam erfolgen sollte, es isst sicher kein Alltagsöl.
Um mit den staatlich kontrollierten Destillieranlagen konkurrieren zu können, einigten sich private Anlagen auf das Gütesiegel „AG Mark“. Seit Anfang 1994 müssen alle Sandelholzölproduzenten eine Lizenz haben; diese Maßnahme erwies sich als äußerst effektiv gegen Schmuggler, der Marktpreis des begehrten Öles ist infolgedessen stark angestiegen, und es wird immer mehr zur kostbaren Rarität. Laut IUCN gehört der Sandelholzbaum – je nach Standort – zu den (demnächst) bedrohten (vulnerablen) Arten.
Darum wird es gerne verfälscht: mit Amyrisöl und mit den Ölen der Texas- oder Virginiazeder (die eigentlich Wacholdergewächse sind). Auf natürliche Weise wird es mit Rizinus-, Leinsamen- und Palmöl, auf chemische Weise mit Paraffin, Glycerylacetat und Dipropylglycol gestreckt. Die Streckung mit fetten Ölen ist am öligen Fleck auf Papier, der auch nach langer Zeit bleibt, gut zu erkennen.
Andere auch Sandelholz genannte Bäume sind:
● Santalum austrocaledonicum (Neukaledonisches Sandelholz)
● Pterocarpus santalinus (Roter Sandelbaum)
● Eucaria spicata (Australisches Sandelholz)
● Fusanus spicatus (Australisches Sandelholz)
● Osyris tenuifolia (Ostafrikanisches Sandelholz)
● Santalum yasi (Fidschi-Sandelholz)
Sandelholz 10-prozentig ist eine sinnvolle Verdünnung, um die therapeutischen Eigenschaften dieser Kostbarkeit nutzen zu können, denn es ist eine Frage der Zeit, bis auch Santalum austrocaledonicum knapp wird. So kann der verschwenderische Umgang mit diesem knapp gewordenen Gut vermieden werden. Für Puristen gibt es auch eine 1-ml-Abfüllung. Sandelholzhydrolat eignet sich für die Haut- und Haarpflege, wenn ein exotischer und fast geheimnisvoller Duft gewünscht wird.
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