Dieses holzig-warm duftende Öl oder Resinoid (es sind extrahierte und destillierte Varianten auf dem europäischen Markt erhältlich) kann von mehreren Baum-Arten gewonnen werden, u.a. aus Copaifera reticulata Ducke und Copaifera langsdorffii Desf.

Pflanzenfamilie: Fabaceae/Leguminosae (Hülsenfrüchtler)

Pflanzenteil: Harz

Haupt-Inhaltsstoff(e): 50-60 % β-Caryophyllen, bis 16 % α-Copaen, 5-10 % trans-Bergamotten, 4-11 % Germacren D, bis 3,5 % α- und β-Bisabolen

Haupt-Wirkungen körperlich: stark schmerzlindernd und besonders entzündungshemmend, bei Arthrose, Arthritis, Geschwüren, schmerzenden Hämorrhoiden, zur Wundheilung und Pflege von Narben

Haupt-Wirkungen seelisch: beschützend, stabilisierend, ausgleichend, schlaffördernd, zur Meditation

Besonders effektive Anwendung: lokale Einreibungen und Auflagen, Raumspray, Naturparfüm

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: viele Jahre

Preisniveau: preiswert

Der bis zu 40 m hoch wachsende Amazonas-Baum ist bei der Holzindustrie begehrt, das abfließende Balsamharz wird nach dem Fällen der Baumriesen aufgefangen – circa 26 Arten sind im amazonischen Brasilien heimisch, ansonsten wird der lebende Baum angebohrt und das schnell austretende Harz gesammelt (wenn dies behutsam und maximal alle 6 Monate vorgenommen wird, scheint es dem Baum nicht zu schaden). In diesem kurzen Video sind die Bäume zu sehen und der Anfang dieses Filmes zeigt sehr schön die auslaufende Flüssigkeit. Selten werden auch die Blätter destilliert.

Bei den indigenen Völkern des Amazonas ist dieser Rohstoff eine wertvolle Medizin, um Geschlechtskrankheiten und Erkrankungen des Harntraktes zu behandeln. Das Harz wird bei Magengeschwüren auch eingenommen. Zudem wenden die Amazonas-Indianer das unverdünnte Harz äußerlich an, um lokale Schmerzen zu stillen, die Narbenbildung zu beschleunigen, Entzündungen zu stoppen und die Durchblutung zu fördern.

Botanische Zeichnung aus Franz Eugen Köhler: Köhler’s Medizinal-Pflanzen

Von allen bekannten ätherischen Ölen enthält dieses den höchsten Anteil an β-Caryophyllen. Dieses gut untersuchte Sesquiterpen-Molekül gilt schon seit Langem als deutlich entzündungshemmend, es bindet an die CB2-Rezeptoren unseres körpereigenen Endocannabinoid-Systems, diese regulieren u.a. unsere Schmerzwahrnehmung und unser Immunsystem.

Ich verwende Copaiva/Copaiba seit vielen Jahren, denn es ist DER Kindheitsduft aus Brasilien, mein erstes eigenes Möbelstück, ein Nachttischchen war offenbar aus diesem Holz angefertigt, ich liebte das Teil, es war eine Art Schatzkiste für mich, die meine drei jüngeren Geschwister nicht zu öffnen hatten! Ich verwende und empfehle es für starke, akute Gelenkschmerzen (bei mir ist es mein leidiges Knie, das an den Stellen, wo der Kreuzbandriss von 1992 operiert worden war, immer wieder sehr warm und schmerzhaft wird). Auch andere Menschen sind sehr dankbar für die deutlich lindernde Wirkung.

Ich konnte bislang noch nicht rausfinden, ob die Angaben der Anbieter, die den Duft im deutschsprachigen Raum anbieten, immer den Tatsachen entsprechen, denn ich kenne noch mehr Videos , als das oben verlinkte (auf portugiesisch, das ich selbst spreche), in denen dieses “Vollspektrum”-Öl direkt aus dem Baum entnommen und verwendet wird, gezeigt wird, es ist dann gelblich. Die Öle die ich bislang verwendete, waren meistens eher bräunlich, wie auf meinem obigen mein Foto. Ich vermute, dass es sich selten um Destillate handelt, wäre vermutlich viel zu mühsam, diese “Brühe” zu destillieren, warum auch, sie zu reinigen könnte ausreichend sein. So oder so scheint jedoch mehr als genug beta-Caryophyllen zu entfalten, was diese abschwellende und antientzündliche Wirkung ausmacht. Ich denke, es ist überhaupt nicht nötig, es einzunehmen, zudem schmeckt es, naja, wie ein Biss in ein Holzmöbel samt dicker Politurschicht.

Brasilianische In vitro-Studien zeigen eine Aktivität bei diversen Staphylococcus-Arten, einschließlich gegen MRSA. Spezielle mikroskopische Verfahren zeigten eine Schädigung der Zellwand des Keimes, die zur Freisetzung von zytoplasmatischen Verbindungen, Veränderungen der Morphologie und einer Abnahme des Zellvolumens führte, was darauf hindeutet, dass Copaivaöl die Zellwand beeinträchtigen kann.

Der angenehm holzig-warme Duft wird in der Parfümindustrie sehr geschätzt.

Noch wird dieses Balsamharz vorwiegend durch die diversen us-amerikanischen MLM-Unternehmen angeboten (extrem überteuert), ansonsten ist es erhältlich bei

Feeling

Maienfelser (mehrere Qualitäten und Konsistenzen)

Oshadhi (Resinoid)

Oshadhi (destilliert)

Das sagt die Wissenschaft

Gute Übersicht: Arruda C, Aldana Mejía JA, Ribeiro VP, Gambeta Borges CH, Martins CHG, Sola Veneziani RC, Ambrósio SR, Bastos JK. Occurrence, chemical composition, biological activities and analytical methods on Copaifera genus-A review. Biomed Pharmacother. 2019 Jan;109:1-20

Veiga Junior VF, Rosas EC, Carvalho MV, Henriques MG, Pinto AC. Chemical composition and anti-inflammatory activity of copaiba oils from Copaifera cearensis Huber ex Ducke, Copaifera reticulata Ducke and Copaifera multijuga Hayne–a comparative study. J Ethnopharmacol. 2007 Jun 13;112(2):248-54

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