Evernia prunastri (L.) Ach.

Dieses inzwischen seltene Eichenmoos-Absolue, weil als starkes Allergen eingestuft, prägte einst die maskuline Duftnote ‘fougére’ (Farn). Diese kostbare Rarität duftet sehr ungewöhnlich und einzigartig nach Wald und Moos. Da sie ohnehin nur in Spuren eingesetzt wird (deutlich unter 1 Prozent, sonst zu intensiv), sollte für die normale Haut keine Gefahr bestehen.

Pflanzenfamilie: Parmeliaceae

Pflanzenteil: Flechte

Haupt-Inhaltsstoff(e): bis zu 25 % Methyl-beta-Orcinolcarboxylat, bis zu 4 % Ethyleverninat, bis zu 3 % Ethylhematommat, laut Tiserrand sind gut 40 unterschiedliche Inhaltsstoffe bekannt

Haupt-Wirkungen körperlich: unbekannt (Vorsicht bei Allergikern, insbesondere bei Lichtallergien)

Haupt-Wirkungen seelisch: beruhigend, erdend, die Seele wärmend, stärkt “das Rückgrat”

Besonders effektive Anwendung: in winziger Beigabe zu maskulinen Parfüms, Deos und Körperlotionen

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: über 5 Jahre, wer keine Allergien hat, kann Spuren davon “ewig” in Mischungen geben, dieser Duft reift eher mit den Jahren

Preisniveau: hoch

Leider wird dieser traumhafte Duft, den man ohnehin nur in Spuren verwendet, da extrem stark duftend, inzwischen auch den Nicht-Allergikern immer öfter vorenthalten: Das wirklich sehr besondere Absolue gilt als starkes Allergen (hier mehr dazu und zu Allergie-Einstufungen). Laut IFRA sind nur Konzentrationen von nicht mehr als 0,1 % in kosmetischen Produkten gestattet.

In der biologischen Systematik werden Flechten den Pilzen (Fungi) zugeordnet, unter denen nehmen sie als eigene Lebensform eine Sonderstellung. Eichenmoos gehört also nicht ins Pflanzenreich. Diese graue Flechte, die jedoch nicht nur an Eichen zu finden ist, dient der Herstellung des bei Parfümeuren (einst) begehrten “mousse de chêne”. Es ist eine braun-schwarze zähflüssige Paste, die idealerweise in Alkohol verdünnt erworben werden sollte.

Im vergriffenen Buch von Susanne Fischer-Rizzi Poesie der Düfte (eines meiner allerersten Duftbücher aus den späten achtziger Jahren!) widmet sie dem Protagonisten des Buches Dan Yack (von Blaise Cendrars), der auf einer Nordpolexpedition die klare einkalte Schönheit dieser unberührten Region erleben darf, eine Duftmischung. Diese besteht aus einem Hauch Eichenmoos eingebettet in Limette, Grapefruit und Bergamotte als Zitrusnoten, sowie Zirbelkiefer und Rosenholz als Baum-Noten, dazu jeweils etwas Neroli, Myrte und Muskatellersalbei.

Ein durchaus sehr männlich-sinnlich anmutender Duft, der jedoch auch perfekt zur Meditation passt, er kann in herausfordernden Lebensabschnitten zu mehr Durchhaltevermögen und Klarheit verhelfen, die Kraft der Eiche scheint sein “Rückgrat” zu bilden. Ein Hauch dieses ungewöhnlichen Duftes kann bei der Entspannung helfen und bei Gefühls-Achterbahnen für mehr Geradlinigkeit sorgen.

Auch zum Räuchern ist diese botanische Besonderheit bestens geeignet. In archäologische Forschungen konnte gezeigt werden, dass es bereits bei den alten Germanen beliebt war und eingesetzt wurde. Der balsamische, leicht moosige und erdig-waldige Duft mit vielen fast schillernden Facetten kommt bei der Räucherung gut zur Geltung.

Bei Maienfelser (noch!) in zwei Varianten erhältlich. Bei Oshadhi sehr praktisch zum leichteren Dosieren bereits in Alkohol verdünnt.

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