Leptospermum scoparium J.R.Forst. u. G.Forst.

Die Blättchen dieses neuseeländischen großen Strauches oder kleinen Baumes (auch Neuseeländischer Teebaum genannt) liefern eines der antibiotisch wirksamsten ätherischen Öle.

Pflanzenfamilie: Myrtaceae (Myrtengewächse)

Pflanzenteil: Zweige/Blätter

Haupt-Inhaltsstoff(e): über 30 % Sesquiterpene wie Copaen, Cadinen und Selinen, bis zu 33 % Triketone wie Leptospermon und Flaveson

Haupt-Wirkungen körperlich: stark antibiotisch, entzündungshemmend, antirheumatisch, bei Juckreiz, bei allergischen Symptomen

Haupt-Wirkungen seelisch: stabilisierend, gereizte, nervöse Zustände

Besonders effektive Anwendung: lokal bei Hautinfektionen, Halsschmerzen, virale Infekte wie Herpesbläschen, Inhalation, Bad

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: drei bis fünf Jahre

Preisniveau: mittel, immer teurer werdend

Sein wissenschaftlicher Name Leptospermum scoparium kommt manchen Menschen befremdlich vor. Dabei heißt der Gattungsname nichts anderes als “schmale Samen” [Eselsbrücke: Leptosom, der schlanke, hagere Mensch]. Sie sehen eher wie winzige braune Fusseln aus, man sieht den einzelnen Samen kaum mit bloßem Auge. Sie befinden sich – ähnlich wie beim Eukalyptus – in circa 2 mm breiten ufo-förmigen Kapseln. Scoparium ist der Gattungsname des Besenginsters und beschreibt, wie die meisten zweiten Bestandteile des botanischen Namens, die Pflanze. Die Manuka-Sträucher sind oft genau so zerzaust und besenartig wie eben die Ginsterbüsche.

Außer im Mai und Juni sieht Manuka nicht sonderlich attraktiv aus. Seine sich schälende Rinde erweckt fast Mitleid, oder auch Ärger bei irischen Gartenbesitzern, so dass er immer wieder rausgerissen wird. Doch kein noch so grausamer Gärtner würde im Frühling auf die Idee kommen, die herrlich zyklamrot blühende Heilpflanze auch nur zu beschneiden. Es gibt den Strauch auch in allen Rosa-Schattierungen und in weiß.

Manukasträucher sind in meiner Wahlheimat Irland beliebte Zierstäucher, die ab Anfang Juni für viele Wochen in vielen Rosa- und Pink-Schattierungen und in weiß blühen, die ungefüllten Kultivare sind auch eine gute Insektenweide. Das ZDF nutzte diese “neuseeländische Umgebung”, um einen Samstag-Abend-Herzschmerz-Film in unserem Ort zu drehen.

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Chemotypen (je nach Ernteregion in Neuseeland) mit völlig unterschiedlicher Zusammensetzung und Wirkweise, leider wird dies nie auf den Fläschchen deklariert. Der East-Cape-Chemotyp wird als der heilkräftigste eingestuft.

Manuka-Strauch (Zierform in rosa) im irischen meeresnahen Garten der Autorin, die Wildform in Neuseeland hat weiße Blüten

Manukaöl wurde und wird in seiner Heimat Neuseeland gut wissenschaftlich durchleuchtet, da dieses und auch der Manukahonig ein wichtiges Exportgut sind. Es ist ähnlich wie das australische (bekanntere) Teebaumöl als universelles „Allheilmittel“ wirksam, erweist sich jedoch als wesentlich haltbarer. In einer einer kleinen Studie konnte belegt werden, dass Manukaöl helfen kann, Strahlenschäden bei Chemotherapie zu reduzieren, hier schrieb ich über die antibiotischen Eigenschaften.

Der hohe Anteil an Sesquiterpenen ohne funktionelle Gruppe sowie und Tritketonen macht das ätherische Öl aus den Zweigen sehr hautverträglich und zudem wesentlich haltbarer als das kurzlebige australische Teebaumöl (Melaleuca alternifolia). Beide zusammen sind eine wunderbare Kombi im Kampf gegen den gefürchteten Krankenhauskeim MRSA, der jährlich tausende von Menschen das Leben kostet und der kaum noch mit Antibiotika zu bekämpfen ist (lesen Sie zu MRSA den umfangreichen Artikel auf dieser Seite und schauen Sie in die Rezeptesammlung samt Erklärungen bei Sabrina Herber). Im winterlichen Vernebler, beispielsweise zusammen mit Zitronenteebaum (Leptospermum citratum, der also korrekterweise auch ein Manuka ist, je 3 Tropfen), wird die Viruslast in unseren Räumen deutlich abnehmen, so dass unser Immunsystem leichteres Spiel hat.
Manukaöl von Feeling
Zitronen-“Teebaum” von Jophiel

Aus den Blüten gewinnen neuseeländische Bienen den stark antibiotisch wirksamen (und sehr teuren) Manukahonig, der in der englischsprachigen Welt gerne bei Infektionen der Atemwege und auf Wunden angewendet wird. Sein Wirkprinzip beruht nicht auf dem recht hohen Gehalt an seltenen Triketonen, wie im ätherischen Öl enthalten, sondern aufgrund von MGO (Methylglyoxal).

Es gibt Diskussionen und Streitereien um die Wirksamkeits-Siegel von Manukahonig, bei einem erfahrenen, mir bekannten Nahrungsergänzungs-Lieferanten ist eine zuverlässige Honigqualität erhältlich: Topfruits, die erwiesen antibiotisch wirksame Manukahonig-MGO-720-Version kostet gut 60 Euro für 250 g.

Bei Farfalla gibt es nicht nur das reine Manukaöl aus nachhaltiger Wildsammlung, sondern auch eine Pflegeserie für unreine Haut. Bei Feeling ist Manukaöl auch erhältlich.

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Abbildung Manukastrauch im Garten: Antje Wendel