Salvia rosmarinus Synonym Rosmarinus officinalis L. 

Kaum ein Öl hilft besser bei niedrigem Blutdruck, Antriebslosigkeit und blockiertem Denkvermögen, es kann sogar Menschen mit demenziellen Symptomen zu Momenten mit mehr Klarheit verhelfen.

Pflanzenfamilie: Lamiaceae (Lippenblütengewächse)

Pflanzenteil: krautige Zweige/nadelartige Blätter

Haupt-Inhaltsstoff(e): je nach Chemotyp und Herkunft 20-40 % Monoterpene u.a. gut 20% α-Pinen und 4-10 % Camphen, 10-27 % Campher (Borneon, korrekt 2-Bornan-on), 15-45 % Eucalyptol

Haupt-Wirkungen körperlich: sehr anregend, durchblutungsfördernd, schmerzlindernd bei Muskelschmerzen

Haupt-Wirkungen seelisch: konzentrationsfördernd, geistig aufbauend

Besonders effektive Anwendung: Raumspray, lokal in Muskelöl

Haltbarkeit nach Öffnen der Flasche: drei Jahre

Preisniveau: preiswert

In den späten 2000er Jahren erhielt der Rosmarin wieder seinen uralten Namen zurück: Salvia rosmarinus – bereits 1753 beschrieb Linné die Pflanze Rosmarinpflanze. Die DNA-Forschung konnte nun belegen, dass es sich tatsächlich um eine Salvia handelt. Bei der Royal Horticultural Society wird sie nun als Salvia rosmarinus geführt, wie Ende Dezember 2019 in “The Garden” mitgeteilt wurde. Der Trivialname bleibt im Deutschen Rosmarin und im Englischen Rosemary.

Rosmarin und Salvia wurden seit Beginn der systematischen Vergabe von wissenschaftlichen Pflanzennamen 1753 für lange Zeit als zwei unterschiedliche Gattungen eingeteilt. Die Staubgefäße der Pflanzen wurden als ähnlich, jedoch nicht ausreichend ähnlich erachtet, um sie als einen Pflanzentyp zu identifizieren. Diese Entscheidung wurde inzwischen nach entsprechenden Untersuchungen an der DNA beider Pflanzen geändert.

Der spanische Chemotyp (Ct. Borneon/Kampfer), das preiswerteste und am weitesten verbreitete Rosmarinöl, es sollte nicht von Laien verwendet werden, es kann circa ein Drittel Campher enthalten. Es ist wohl das Rosmarinöl, das man fast immer auf Flohmärkten und in Drogeriemärkten findet. In Bio-Qualität wie bei Feeling ist es dennoch ein hervorragender Begleiter, insbesondere für Menschen mit Wetterfühligkeit, Hypotonie, Kreislauf-Kapriolen, Schwindel etc.

Der Helfer für die Verbesserung der kognitiven Leistungen

Die Studentinnen Lauren Bussey, Lucy Moss und der Forscher Dr. Mark Moss stellten im Mai 2016 die Ergebnisse einer Studie an der jährlichen Konferenz der British Psychological Society’s in Nottingham vor: Jeweils 4 Tropfen der ätherischen Öle von Rosmarin und Lavendel wurden per Aromastream-Gerät (für Infos zum Gerät klicken!) in einem von zwei Testräumen verbreitet. 150 gesunde Personen, die älter als 65 Jahren waren, nahmen an diesem Experiment teil, sie wurden zufällig der einen oder anderen Duftgruppe oder einem unbedufteten Raum zugeordnet.

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Sie absolvierten diverse Gedächtnistests, unter anderem jemandem eine bestimmte Nachricht zu einem späteren fest gelegten Zeitraum überbringen und dann beim Stattfinden eines bestimmten Ereignisses eine bestimmte Aufgabe erledigen. Auf diese Art wird das prospektive Gedächtnis überprüft, also wie Dinge erinnert werden, die in der Zukunft liegen bzw die durch ein äußeres Ereignis ausgelöst werden. Als Beispiele nennen die Forscher, dass man daran denkt, eine Fernsehsendung (in der Zukunft) anzuschauen, oder einen Brief einzuwerfen, wenn man am Briefkasten vorbei kommt.

Auch die Stimmungslage der TeilnehmerInnen wurde vor und nach den Tests erfasst. Rosmarinduft verbesserte das prospektive Gedächtnis signifikant gegenüber einer unbedufteten Umgebung. Rosmarin verbesserte zudem signifikant die Wachheit, Lavendelduft verbesserte das Ruhegefühl und die Zufriedenheit gegenüber der Stimmungslage der Menschen im nicht-bedufteten Raum.

Im verträglicheren Ct. Cineol/Eucalyptol beträgt der Kampfergehalt circa 10 Prozent. Dieses Öl gibt es beispielsweise bei Feeling und bei Farfalla. Rosmarin Ct. Cineol ist der Chemotyp, der von sehr verantwortungsvollen Anbietern im Sortiment zu finden ist, dieses Öl verbindet die anregende Eigenschaft mit einer recht guten Verträglichkeit auch bei empfindliche Menschen. Unsere Kollegin Doris Karadar hat eine ganz besondere “nasen-ausgesuchte” Version im Programm.

Die selten erhältliche Spezialität Ct. Verbenon aus Korsika enthält fast keinen Campher und keine 10 Prozent Eucalyptol und ist darum am ehesten für die empfindlichen Anwendergruppen geeignet: größere Schulkinder, Schwangere nur äußerlich und in 1%-iger Verdünnung ab dem zweiten Trimenon und Epileptiker, jedoch möglichst nur nach der Beratung durch eine aromakundige Person.

Die Fabel über die (langfristige) Erhöhung des Blutdrucks

Kein Öl dieser Welt kann den Blutdruck langfristig erhöhen, es ist so „gefährlich“ wie starke Freude, ein Schreck beim Autofahren, ein Spaziergang den Berg hoch: Es kann nur kurzfristig einen Kick geben. Genauso wie umgekehrt kein Öl den Blutdruck langfristig erhöhen kann. Also besteht auch keine Gefahr für Blutdruckpatienten durch eine lokale Anwendung von Rosmarin Cineol, das ist ein Mythos, der schon lange von Robert Tisserand entkräftet wurde: Über die sich hartnäckig haltende Fabel, dass Rosmarinöl nie bei Menschen mit erhöhtem Blutdruck angewendet werden darf, schrieb ich 2019 im Artikel Rosmarinöl und Menschen mit Hypertonie. Generell zu ätherischen Ölen und Blutdruck-Themen schrieb ich hier.

Rosmarin generell (beispielsweise auch als einzunehmende Tinktur von Ceres, in jeder Apotheke erhältlich), der Chemotyp Verbenon insbesondere, ist der perfekte Helfer, um mittels Leber-Auflagen die Tätigkeit unseres “stillen Organs” zu unterstützen, insbesondere im Frühling, wenn der Stoffwechsel nicht so recht in die Gänge kommen will. Auch wenn zu viel Alkohol genossen wurde, wenn dauernd Medikamente entgiftet werden müssen, wenn die Hormone verrückt spielen (nur eine reibungslose Arbeit der Leber sichert einen halbwegs ausgeglichenen Hormonhaushalt, insbesondere der Geschlechtshormone).

Dafür einfach auf einen Teelöffel mit Olivenöl je einen Tropfen Rosmarin Ct. Verbenon und (optional) Karottensamenöl geben, vermischen, unterhalb des rechten Rippenbogens auftragen und mit (angewärmtem) Waschlappen abdecken. Idealerweise ist dieser Waschlappen leicht feucht-warm und es wird noch eine Wärmflasche aufgelegt. Mindestens 20 Minuten einziehen lassen.

Wenige gute Anbieter führen diese verkannte, wertvolle Öl, es zeugt von Hintergrundwissen der Firmeninhaber, dieses zu bestellen, denn es ist nicht überall erhältlich. Beispielsweise Feeling, Farfalla und Jophiel haben es im Sortiment.

Feeling hat auch ein überaus nützliches Bio-Rosmarinhydrolat ohne Alkohol im Programm, tropfenweise in einem Glas Wasser eingenommen, kann es ein “Lebensretter” für Morgenmuffel sein, ein Sprühstoß direkt auf die Zunge bringt den Kreislauf auf Trab (erstmal vorsichtig dosieren, kann extrem anregend wirken). Wir nennen dieses Pflanzenwasser nicht umsonst “Espresso der Aromatherapie”.

Bei Farfalla ist das genau so wertvolle Rosmarinwasser mit Rettichwurzelextrakt sanft konserviert, es schmeckt deswegen minimal süßlich. Ich verwende Rosmarinhydrolat gerne morgens auf meinem Gesicht, die antioxidative Anti-Ageing-Wirkung der Rosmarinsäure (die nicht im ätherischen Öl enthalten ist) mag eingebildet sein, doch es tut gut und meine Zunge bekommt immer ihren Extra-Spritzer (abends bekommt sie oft etwas Orangenblütenhydrolat!).

Über wissenschaftliche Erkenntnisse zur Gedächtnisleistung mit Rosmarin habe ich hier berichtet, die Heilpflanze des Jahres 2011 wurde hier gewürdigt.

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